Unklare Lage
Mehreren Berichten zufolge hat die Firma hinter Cobinhood ein Insolvenzverfahren in die Wege geleitet. Die Situation ist besonders heikel, weil erst vor kurzer Zeit gut 3 Millionen US-Dollar mit einer ICO eingenommen wurden. Die Firma, die hinter der ICO steht, gehört ebenfalls zu Cobinhood.
Beide Token der betroffenen Firmen erfuhren gestern einen massiven Preiseinbruch. Der COB Token ist die hauseigene Kryptowährung von Cobinhood und DEXON das Projekt, welches die 3 Millionen erst letzten Monat eingenommen hatte.
Die Exchange bleibt erreichbar und scheint voll zu funktionieren. Dies deckt sich mit den Berichten chinesischer Medien. So soll ein Insolvenzverwalter bestellt worden sein und es sollen Sozialpläne für die Angestellten entworfen werden, damit diese entlassen werden können.
War das Vorsatz?
Bisher ist offen, ob das Verhalten des Managements bewusst schädigend war. Die bisherigen Maßnahmen wurden mit notwendigen Kosteneinsparnissen begründet. Solange die Exchange voll umfänglich funktioniert, scheint es aber recht früh für Anschuldigungen zu sein.
Es könnte sich genauso gut um eine Restrukturierungsmaßnahme handeln, um den Betrieb wirtschaftlich sinnvoll aufrecht zu erhalten. Bei einem „Exit Scam“ beeilen sich die Täter in der Regel mit dem Geld davonzukommen. Dennoch ist Vorsicht geboten, denn sollten sich die Berichte bewahrheiten, dann könnte die Börse bald schließen.
Ebenfalls ungeklärt ist die Ursache für den Preissturz der beiden Token. Einige Beobachter der Situation halten es für ausgeschlossen, dass Kleinanleger ihre Einlagen abgestoßen haben. Stattdessen gehen sie davon aus, dass große Bestände durch die Firmen auf den Markt geschmissen wurden.
Classy exit scam from @COBINHOOD & @dexonfoundation
Twitter: @SandorReport
(same company). After raising $3M just last month (!!!), they unlocked all tokens, dumped on the market (!!!) and announced that they appointed a liquidator. Remember these people $DXN #Cobinhood $COB
Kein schöner Land in dieser Zeit
Das Jahr 2019 kennt kein Erbarmen. Hacks und Betrugsdelikte sind keine Seltenheit auf dem Markt für Kryptowährungen. Dennoch scheint das Tempo zuzunehmen. Nun könnte sich die nächste Exchange in die traurige Liste der gescheiterten Träume eintragen.
Ohne internationale Regulierung des Marktes wird dies auch wohl weiter der Fall sein. Die Regulierung einzufordern könnte sich jedoch in bestimmter Hinsicht als gefährlich für die Entwicklung von Kryptowährungen erweisen. Anleger bleiben darauf angewiesen stets vorsichtig zu sein und zu verinnerlichen, dass sie mitunter extrem hohe Risiken eingehen.