Donald Trump hat vor wenigen Stunden seine erste Rede nach seinem Wahlsieg gehalten. Obwohl einige US-Nachrichtensender noch die vollständige Auszählung abwarten, zeichnet sich ab, dass Trump die notwendigen Stimmen hat. Kamala Harris zog sich von ihrer Wahlparty in Washington vorzeitig zurück und will sich erst im Laufe des Tages zum Wahlergebnis äußern. Im Gesamtbild deutet sich ein politischer Wandel in den USA an, denn gleichzeitig gewinnen die Republikaner auch die Senatswahlen.
Für den Kryptomarkt sind das besonders gute Nachrichten, denn Trump versprach der Branche Entlastungen in Bezug auf regulatorische Fragen. Insbesondere die streitlustige SEC will Trump bändigen. SEC-Chef Gary Gensler soll sogar seinen Job verlieren, wobei noch unklar ist, ob ein Personalwechsel direkten Einfluss auf bereits laufende Verfahren haben wird. Konkreter sind hingegen seine Versprechen zur Stärkung der Rechte von Verbrauchern bezüglich der Selbstverwahrung von Kryptowährungen. Außerdem will er die Bitcoin-Bestände, die sich im staatlichen Besitz befinden, nicht verkaufen.
Der Markt reagiert angesichts des ersten US-Krypto-Präsidenten positiv auf das Wahlergebnis und blüht auf. Bitcoin konnte sein Allzeithoch knacken, und bis auf wenige Ausnahmen legen auch die Altcoins zu.
Ist der Weg in Richtung 100.000 US-Dollar frei?
Sofern sich an der Gesamtlage des Marktes nichts ändert, ist der Weg in Richtung 100.000 US-Dollar frei. Was noch fehlt, ist das Interesse der Privatanleger. Mehrere Indikatoren deuten darauf hin, dass „Retail“ die Kursrallye verschläft. Gleichermaßen könnte sich das bullische Momentum erhöhen, wenn dieses Kapital in den Markt strömt.
Bei den Bitcoin-ETFs kam es in den letzten drei Tagen zu Abverkäufen, also zu Nettoabflüssen. Davon sollte man sich jedoch nicht ablenken lassen, denn insgesamt weisen die ETFs eine bombastische Performance auf und haben bereits Rekorde gebrochen. Daher handelt es sich eher um kurzfristige Effekte, und mittel- bis langfristig werden sich die ETFs als positiver Faktor erweisen.
In den kommenden Tagen muss sich zeigen, ob die Euphorie eher kurzfristiger Natur war oder ob der Markt vollständig in eine Preisfindungsphase übergeht. Bei den Altcoins ist das nämlich nicht der Fall. Viele bleiben immer noch unterhalb ihres Allzeithochs aus dem Jahr 2021, und die Bitcoin-Dominanz steigt weiter. Damit zeichnet sich die Gefahr ab, dass andere Token nicht im gleichen Maß profitieren können wie Bitcoin. In der Vergangenheit kam es immer zu einem Wechsel zwischen Bitcoin- und Altcoin-Rallyes. Sollte sich diese Geschichte also wiederholen, dann könnte der große Moment für die Altcoins noch kommen.