Ist die Industrie in Gefahr?
Die chinesische Zentralregierung will das Bitcoin Mining verbieten. Die dazugehörige Anordnung existiert bereits seit 2011. Mining wird in diesem Dokument als eine für die Umwelt gefährliche Tätigkeit eingestuft. Dies geht aus einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters hervor.
Die Öffentlichkeit hat noch bis zum 7. Mai diesen Jahres Zeit, sich zu dem Sachverhalt zu äußern und Eingaben einzureichen. Ob dem schon seit Jahren angedachten Stop bald auch Taten folgen werden, ist noch nicht absehbar. Auch von den großen Herstellern von ASIC-Minern und den Betreibern, der in China angesiedelten Mining-Farmen, gab es bisher dazu kein Statement.
Schon wieder?
In der Geschichte von Bitcoin gab es schon öfter Gerüchte und Meldungen, dass die chinesische Regierung gegen Kryptowährungen vorgehen will. In der Regel betraf dies den Handel und den Besitz, nun scheint es um die Industrie dahinter zu gehen.
Aber auch andere asiatische Länder brachten immer wieder Verbote zur Diskussion, weil sie Regulierungen umsetzen wollten. Darunter auch Südkorea, was allgemein als sehr progressiv und offen gegenüber Kryptowährungen gilt.
Wie reagieren die Märkte?
Der Bitcoin setzte seinen Kursanstieg, den er am 02. April begonnen hatte, bisher fort. Zur Stunde liegt der Preis oberhalb der Marke von 5000 US-Dollar, nachdem er gestern ein hoch von $5489 erreichen konnte.
In der Vergangenheit kam es nicht immer zu einer unmittelbaren Reaktion, wenn negative Schlagzeilen aus China kamen. Die Analysten sind sich uneins. Zum einen hat China in der Vergangenheit alle Technologien und Firmen verbannt bzw. verboten, bis die Regierung ein Konzept hatte, um den Markt zu kontrollieren.
Daher sehen einige das zur Debatte stehende Verbot als positiv, selbst Google wurde zeitweise verboten und der Erfolg – auch in China – spricht für sich.
Auf der anderen Seite gibt es die Befürchtung, dass Mining-Farmen und Hersteller von ASIC-Minern, nun ihre Bitcoins schnell auf den Markt werfen könnten. Ein solches Vorgehen wäre durchaus fatal, sehr wahrscheinlich auch für die Unternehmen. Daher gilt ein rapider Abverkauf als unwahrscheinlich, aber möglich.
Das Netzwerk ist sicher
Schätzungsweise die Hälfte aller Bitcoin Mining-Farmen sind in China angesiedelt, dies liegt überwiegend an den geringen Stromkosten. Sollten die Miner abgeschaltet werden, so würde sich das Netzwerk anpassen.
Pauschalisiert ausgedrückt: Mit abnehmender Leistung würde es zukünftig einfacher werden einen Block zu berechnen. Mit steigender Leistung würde es schwieriger. Daher wäre es nicht das Ende von Bitcoin.
Außerdem ist davon auszugehen, dass andere Firmen in die Lücke stoßen würden und sich die Rechenleistung des Netzwerks wieder erholt.