Schwerer Fall von Geldwäsche
Bereits im Jahr 2017 gingen US-Behörden gegen die Börse BTC-e vor. Die Domain wurde beschlagnahmt und im Zuge der Ermittlungen kam es zu einer Festnahme in Griechenland. Der Tatverdächtige, Alexander Vinnik, soll laut den Ermittlungsbehörden die Börse benutzt haben, um Geldwäsche zu betreiben.
Insgesamt geht es dabei um eine Summe von 4 Milliarden US-Dollar. Außerdem sollen angeblich Bitcoin, die 2011 von Mt. Gox gestohlen wurden, über BTC-e gewaschen worden sein. Die Vorwürfe sind also zahlreich und laut der Klageschrift könnte Vinnik bis zu 55 Jahre Haft erwarten, wenn er in allen Anklagepunkten für schuldig befunden werden würden.
Hinzukommen empfindliche Geldstrafen, deren konkrete Höhe ebenfalls erst durch das Urteil festgelegt wird. Die US-Behörde FinCEN schätze die Strafe gegen Vinnik auf eine Höhe von 12 Millionen US-Dollar ein.
Doch der springende Punkt an dem Verfahren ist Vinniks Aufenthaltsort, denn er sitz seit seiner Festnahme in griechischer Haft.
Auslieferung ausgesetzt
Ursprünglich war es vorgesehen Vinnik nach Frankreich zu überstellen, dagegen setze er sich zur Wehr. Laut einem Bericht von Reuters soll nun erst eine Anhörung abgewartet werden, die ihm die Chance geben soll, sich gegen die Auslieferung einzulassen.
Laut Darstellung seiner Anwälte habe er lediglich für die Börse gearbeitet und sei nicht mehr als ein Consultant gewesen. Ob er wirklich nur in beratender Tätigkeit oder tatsächlich in leitender Stellung tätig war, könnte in einem Verfahren geklärt werden.
Zurzeit soll der gesundheitliche Zustand des Tatverdächtigen sehr schlecht sein. Seine Anwälte wollen deshalb eine Auslieferung verhindern, weil sie in den Strapazen ein zusätzliches Risiko für ihren Mandanten sehen.
Frankreich nur ein Zwischenstopp
Vinniks Kampf gegen eine Auslieferung in die USA dauert immer noch an. Eine Überstellung nach Frankreich wäre aller Wahrscheinlichkeit nach nur ein Zwischenstopp. Denn von dort aus könnte entweder in die Staaten oder nach Russland ausgeliefert werden.
Letzteres entspräche seinen eigenen Wünschen, denn Vinnik ist russischer Staatsbürger. Angesichts der extrem hohen Schadenssumme, ist aber davon auszugehen, dass die USA auf seine Auslieferung unbedingt bestehen werden.