What the fork?
Die Community, die hinter XRP steht, gilt allgemein als sehr stark und wenn es darum geht XRP in irgendeiner Form zu unterstützen, auch als laut und präsent. Doch seit einiger Zeit gibt es Abweichler, die von dem Influencer „Crypto_Bitlord“ angeführt werden.
Diese fordern u.a. in einer Petition einen Stop aller XRP-Verkäufe durch die Firma Ripple. Doch da ein solcher Aufruf allenfalls eine Geste ist und keinerlei zwingenden Folgen haben kann, greifen die frustrierten Jünger nun zu neuen Mitteln.
Ihre Idee ist nicht neu und erinnert ein wenig an den Streit, den die Bitcoin Community durchlebte, bevor Bitcoin Cash geboren wurde. Sie wollen kurzerhand eine Fork von XRP durchführen, um auf diesem Weg die Macht an sich zu reißen. Dabei scheinen sie jedoch einige Dinge zu übersehen.
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Keine Partnerschaften, kein Anreiz
Anders als bei Bitcoin, geht es hier nicht um einen technischen Aspekt, wie die Skalierungsdebatte. Das Verhalten der Firma und ihr agieren am Markt ist der Stein des Anstoßes.
Und hier liegt grade das Problem. Ohne die Firma und das Netzwerk, was sie aufgebaut hat, wäre eine XRP Fork lediglich ein Grundgerüst, was keinen Nutzen hätte. Die Anwendungsfälle, die XRP hat, sind durch Partnerschaften gewachsen. Einem neuen Coin würden diese Partnerschaften fehlen.
Hier müssten die Abweichler erstmal selber nachziehen und ihre Lösung an den Mann bringen.
Es gibt bereits Alternativen
Neben XRP und der Infrastruktur von Ripple, gibt es bereits einen starken Mitbewerber, der ähnliches leisten kann und will, wie Ripple. Dies ist bekanntlich Stellar und es stellt sich die Frage, warum die unzufriedenen Anleger und Fans nicht einfach die Seiten wechseln.
Dies wäre vermutlich kostengünstiger und mit deutlich weniger Anstrengungen verbunden. Außerdem wären die Erfolgsaussichten wahrscheinlich höher. Doch wie es bisher aussieht, möchte man mehr Druck auf Ripple ausüben und lässt deshalb nicht locker.
Außerdem gehört auf Social Media immer eine Portion Selbstdarstellung dazu und so können sich die „Rädelsführer“ in Szene setzen.
Mord und Totschlag
Den wohl traurigsten Höhepunkt erreichte das Ganze in Form von Morddrohungen, die gegen den User „Crypto_Bitlord“ ausgesprochen wurden. Hier zeigt sich, wie vergiftet die Atmosphäre auf Social Media ist.
Aber auch, wie seltsam die „XRP Army“ insgesamt anmutet. Sind die Inhalte einer Botschaft positiv, so erfahren sie häufig blinden Applaus, unabhängig von dem konkreten Inhalt. Wird Kritik angebracht, so weht ein rauer „Shitstorm“ über das Land.
Das mag in der heutigen Zeit nichts Ungewöhnliches sein, die XRP Community wäre aber in jedem Fall besser dran, wenn sie im Umgang miteinander und mit Fremden Mindeststandards einhält.
Bei Bitcoinern ist das manchmal – leider – sehr ähnlich.