Ein Bug behindert das Netzwerk
Eigentlich sollte alles schnell und reibungslos von statten gehen. Die Hard Fork war seit längerem geplant und die Features sollten Bitcoin Cash ergänzen. Gestern kam jedoch der Schock. Nachdem der entsprechende Block durch das Netzwerk bestätigt wurde und damit auf seiner Höhe die Fork eingespielt wurde, kamen keine Transaktionen mehr durch. Die Blöcke nach der Fork waren leer und enthielten keine Transaktionen.
Als erstes wurde BitMEX Research darauf aufmerksam und teilte die entsprechenden Erkenntnisse über Twitter mit. Schnell wurde auf das Problem reagiert und durch die Miner Patches eingespielt, die das vordergründige Problem behoben.
Angriff auf das Netzwerk
Doch damit nicht genug. Schließlich mussten die Entwickler feststellen, dass ein Angriff auf das Netzwerk im Gange war. Die leeren Blöcke entstanden nicht in unmittelbarer Folge der Fork, sondern durch eine Sicherheitslücke, die wahrscheinlich schon seit November 2018 existierte.
Der Angreifer hatte vermutlich das Timing so gewählt, dass der Angriff zusammen mit der Hard Fork erfolgte. Im Prinzip sorgte er dafür, dass der Mempool von BCH verstopft wurde. Auf diesem Weg wurden nur leere Blöcke bearbeitet, die keine Transaktionen enthielten. Damit wurden alle Transaktionen auf der BCH Blockchain effektiv für ca. anderthalb Stunden geblockt.
Keine Seltenheit
Das versucht wird die Integrität einer Blockchain in irgendeiner Form zu kompromittieren ist nicht neu. So gab es beispielsweise im Januar 2019 eine 51% Attacke auf Ethereum Classic. Im vorliegenden Fall machte sich der Angreifer jedoch nicht die Mühe genug Rechenleistung mitzubringen.
Erstaunlich ist, dass er so lange Zeit der Einzige war, der die Lücke kannte. Hätte er sich einen anderen Zeitpunkt ausgesucht, um den Bug auszunutzen, dann wäre das Problem vermutlich gar nicht so massiv gewesen. Den Zeitpunkt des Angriffs auf die Hard Fork zu legen tat allerdings sein übriges.