In Argentinien schränkt man die Bevölkerung weiter ein und verhindert, dass sie ihr Geld frei in Devisen oder Bitcoin anlegen kann. Die Problematik ist sehr eng mit den jüngsten Wahlergebnissen verknüpft.
Um eine Flucht der Sparer in den US-Dollar zu verhindern, beschränkte man am Anfang dieser Woche Käufe auf ein monatliches Limit von 200 US-Dollar. Die Grenze lag vorher bei 10.000 US-Dollar, daher gilt die Maßnahme als eine der massivsten Einschränkungen des Devisenhandels.
Zusätzlich dazu kam am 31. Oktober eine weitere Verfügung durch die argentinische Zentralbank, die sich auch gegen Bitcoin richtet. Denn ab sofort sind Kreditkartenzahlungen von Bitcoinkäufen verboten.
Der Linksruck verunsichert
Der Wahlsieg der Peronisten hatte für Unwägbarkeiten der wirtschaftlichen Entwicklung Argentiniens gesorgt. Zunächst gab es durch den Wahlsieger versöhnliche Worte, diese wurden auch international gut aufgenommen, insbesondere von den Finanzmärkten.
Dennoch zeichnet sich in Argentinien selbst ein anderes Bild ab, denn die Bevölkerung steckt ihr Geld weiter in Devisen. Dadurch schrumpfen die Devisenreserven des Landes. Um eine weitere Währungsflucht der Bevölkerung zu verhindern, schließt man nun jedes verfügbare Schlupfloch.
Dazu gehört auch der Erwerb von Bitcoin vermittels Kreditkarte. Noch ist der Handel aber nicht ganz unterbunden.
Überweisung weiterhin möglich
Laut der Verordnung sind Bitcoinkäufe per Banküberweisung weiterhin möglich. Dies passt zu den übrigen Einschränkungen, denn diese richtet sich überwiegend gegen den Bargeldverkehr und die Nutzung von Kreditkarten.
So können Kunden von argentinischen Kreditinstituten zwar noch Rechnungen per Karte begleichen, aber Bargeldabhebungen mit den Kreditkarten wurden auf schlanke 50 US-Dollar begrenzt. Damit beträgt der Verfügungsrahmen also nur noch einen Taschengeldbetrag.
Die argentinische Landeswährung leidet unter einem massiven Wertverlust. Es ist daher davon auszugehen, dass die Bevölkerung auch weiterhin einen hohen Anreiz hat Ersparnisse in Devisen anzulegen.
Bisher keine breite Adoption
Kryptowährungen werden immer wieder als Hoffnungsträger für den lateinamerikanischen Raum gefeiert, der allgemein als wirtschaftlich eher schwach gilt. Bei der Bedeutung von Kryptowährungen für Lateinamerika scheiden sich allerdings die Geister.
Sie bieten zwar eine solide Alternative zu den nationalen Währungen, aber sind bisher im täglichen Zahlungsverkehr nicht so attraktiv für die Bevölkerung wie der US-Dollar.