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Bitfinex: Ampleforth IEO und Erfolg vor Gericht

Erfolgreich verteidigt

Es sah zunächst nicht gut aus für Bitfinex und den Cluster an Unternehmen, in dem die Exchange integriert ist. Nachdem die New Yorker Generalstaatsanwaltschaft schwere Vorwürfe erhob, sah es zunächst so aus, als ob schon sehr bald ernste Konsequenzen drohen würden.

Zweimal rangen Tether und Bitfinex der Staatsanwaltschaft einen Sieg ab. Zuerst durften sie nach einer Entscheidung vor Gericht ihren Geschäftsbetrieb wieder voll aufnehmen. Dies war mit Auflagen verbunden, der Richter befand, dass keine weiteren Kredite mehr zwischen den Unternehmen fließen sollten. Zumindest nicht bis die Untersuchungen abgeschlossen sind.

Kurz danach kam eine wohl noch wichtigere Entscheidung. Denn Bitfinex war von Anfang an der Meinung, dass die New Yorker Generalstaatsanwaltschaft ihre Kompetenz überschritten hatte. Das Unternehmen falle gar nicht in den Zuständigkeitsbereich, weil es keine Geschäfte in New York aufnimmt.

Vor zwei Tagen stimmte ein Gericht erneut mit der Rechtsauffassung von Bitfinex überein. So müssen nur Unterlagen erbracht werden, die über die Zuständigkeit der Unternehmen in New York informieren. Damit sind erstmal alle Vorwürfe vom Tisch.

Kryptowährungen sind schwer einzuordnen

Der Hauptgrund zur Klage war der Umstand, dass Tether rund 850 Millionen US-Dollar an Bitfinex geliehen haben soll, ohne die Öffentlichkeit darüber zu informieren. Der von Tether ausgegebenen Stablecoin , USDT, soll aber pro Coin auch mit einem US-Dollar gedeckt sein. Da dies nicht mehr gewährleistet war, sah die New Yorker General Staatsanwaltschaft die Interessen der Anleger gefährdert.

Besonders problematisch ist dabei die Rechtsgrundlage der Anklage, denn der „Martin Act“ ist nach dem aktuellen Urteil des Gerichts gar nicht auf Kryptowährungen anwendbar. Dieses kleine Detail ist aber unglaublich wichtig, denn selbst wenn Behörden regulieren wollten, so gibt es kaum Gesetze mit denen Kryptowährungen zuverlässig und rechtssicher reguliert werden.

Tokinex Launch

Mit Tokinex startete Bitfinex am 21. Mai eine eigene Plattform, um IEOs zu vermarkten. Nachdem man mit der LEO IEO, zu der nur private Investoren zugelassen waren, einen großen Erfolg verbuchen konnte, kam nun der nächste Schritt.

Das scheint insgesamt auch nur logisch zu sein, denn der Markt für IEOs boomt. Die bisher größten Erfolge – zumindest, wenn man sie nach ROI beurteilt – feiern bisher die IEOs auf Binance. Auch alteingesessene Exchanges wie Bittrex hosten auf ihre eigenen IEOs. Es war für Bitfinex also Zeit auf den Zug aufzuspringen. Evtl. hat man sogar erst auf eine Lösung der juristischen Konflikte in den USA gewartet, bevor man den Start bekannt gab. Der Starttermin von Tokinex fällt nämlich mit dem letzte Antrag vor dem New Yorker Gericht zusammen, der einen Tag später bewilligt wurde.

Ampleforth ist das erste Projekt

Mit Ampleforth startet man die erste IEO auf der neuen Plattform. Sie beginnt am 13. Juni und endet entweder, wenn das Finanzierungsziel von 4,9 Millionen US-Dollar erreicht ist oder am 19. Juni. Je nachdem, was zuerst eintritt.

Bei Ampleforth handelt es sich um ein Digital Asset Token, dass eine gewisse Ähnlichkeit zu Stablecoins aufweist, jedoch keiner ist. Denn AMPL soll immer seinen Gegenwert in US-Dollar behalten. Dies soll erreicht werden, indem die Menge an AMPL Token alle 24h den Bedingungen auf dem Markt angepasst wird.

Somit wird der Wert durch das Protokoll bestimmt und nicht durch ein Unternehmen, dass eine bestimmte Menge Geld hinterlegt. Damit unterscheidet sich AMPL wesentlich von Stablecoins, denn deren Deckung und Ausgabemenge hängt ausschließlich von den jeweiligen Unternehmen ab.

Neues Geld, alte Märkte

Zuerst waren es die ICOs über Bitcointalk, dann die ICOs über Bittrex und irgendwann in den Jahren 2017 und 2018 die ICOs mittels Ethereum oder NEO. Jetzt, im Jahr 2019, sind es keine ICOs mehr, denn man hat die Veranstaltung umbenannt. Wir reden jetzt von IEOs und diese verfolgen nahezu das gleiche Geschäftsmodell.

Jedoch gibt es auch ein paar Vorteile für die Investoren. Abhängig davon wie etabliert eine Exchange ist, werden die Projekte tatsächlich handverlesen und sorgfältig überprüft. Im Gegensatz zu einer ICO schickt man nicht sein Geld an einen vollständig unbekannten Partner. Es ist davon auszugehen, dass die meisten Exchanges ihre IEOs auditieren.

Auch der eigentliche Verkaufsprozess ist für die Firmen sicherer. Denn ICOs bringen ein gewisses rechtliches Risiko mit sich. Alleine der Aufwand für KYC ist schon beachtlich, wenn man bedenkt, dass es eine ganze Liste von Ländern gibt, die von solchen Angeboten ausgeschlossen sind.

Am Ende bleibt jedoch vieles gleich. Die Investoren erhalten einen Token, dessen konkrete Anwendung noch nicht erprobt ist. Das Risiko für die Anleger bleibt also nach wie vor extrem hoch.

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