Regulierung

Mark Carney will den US-Dollar als Leitwährung abschaffen

Brennender Dollar

Ein Paukenschlag

Einen radikaleren und innovativeren Vorschlag hätte er kaum bringen können. Mehreren Berichten zufolge hat Mark Carney, Gouverneur der Bank of England, vorgeschlagen den US-Dollar in seiner derzeitigen Bedeutung durch eine digitale Leitwährung abzulösen.  

Im Prinzip schlägt Carney damit eine Lösung vor, die Facebooks Kryptowährung Libra extrem ähnlich ist. Konkret störte er sich am Wochenende an der Dominanz des US-Dollar und an den schädlichen Auswirkungen des Protektionismus.

Ein Entgegenwirken ließe sich durch eine übernationale Leitwährung erzielen. Diese hätte damit keinen ausschließlichen Bezug mehr zum US-Dollar, sondern zu vielen verschiedenen Notenbanken und Währungen.


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USA und Deutschland mit klarer Position

In den USA hatte Präsident Trump per Twitter ein klares Statement für die Stärke des US-Dollar abgegeben. Auch sein Finanzminister äußerte sich skeptisch zu Kryptowährungen und insbesondere zu Libra.

In Deutschland bekräftigte wiederum der Bundesfinanzminister, dass es keine Konkurrenz zum Euro geben werde. Lediglich der Chef der Bundesbank sah plötzlich positive Aspekte an dem Projekt.

Die Fronten scheinen also zunächst klar zu sein und weder in Europa, noch in den USA würde man seinen Einfluss aufgeben wollen.

China geht voran

In China will man bereits eine staatliche Kryptowährung fertiggestellt haben. Lediglich die Ausgabe des digitalen Geldes erfolgte noch nicht. Außerdem handelt es sich dabei nur um eine digitale Variante der bereits existierenden staatlichen Währung.

Auch in anderen Ländern forscht man zu dem Thema. Das Geld auf Dauer vollständig digital werden könnte, erscheint auch nur plausibel. Schließlich erfolgen die meisten Transaktionen sowieso unbar als Buchgeld.

Dieses ist bereits digital, jedoch besitzt es nicht die gleichen Eigenschaften, wie eine Kryptowährung. Selbst dann nicht, wenn man nur einen „Stablecoin“ in Betracht ziehen würde.

Bitcoin als digitales Gold

Betrachtet man die wirtschaftspolitischen Streitigkeiten zwischen China und den USA, so bekommt der Wunsch nach einer sicheren Anlage plötzlich eine konkrete Motivation. Viele Anleger sehen hier immer noch Edelmetalle am Zug.

Bezieht man aber Äußerungen, wie die von Mark Carney mit ein, dann bekommt Bitcoin plötzlich einen anderen Stellenwert. Würde es eine übernationale und digitale Leitwährung geben, so unterläge diese trotzdem einer Kontrolle und wäre ggf. gar nicht deflationär.

Damit könnte Bitcoin in seiner Funktion als Wertspeicher eine neue Bestätigung erfahren. Denn der Bedarf an einem „digitalen Gold“ könnte sich dadurch ganz anders entwickeln.

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