Kompakt:
- PayPal muss BTC vorhalten, um Deckung für die Kundeneinlagen zu gewährleisten.
- Doch die Nachfrage übersteigt die Rate in der neue BTC entstehen.
- Bitcoin ist daher vielleicht knapper als gedacht.
Zunächst war es vorsichtige Skepsis, die an vielen Stellen laut wurde. Denn PayPal erlaubt seinen Kunden zwar, Bitcoin einzukaufen, zu halten oder zu veräußern, aber nicht sie frei zu versenden oder zu empfangen. Doch als klar wurde, dass der Konzern verpflichtet ist, den Käufen seiner Kunden auch eine entsprechende Menge an BTC gegenüberzustellen, war dieser Wermutstropfen schnell vergessen.
Nun diskutiert ein Artikel von Pantera Capital die konkreten Auswirkungen dieser stark steigenden Nachfrage. Demnach ist Bitcoin im Augenblick regelrecht ausverkauft. Eine Liquiditätskrise für alle Kaufinteressenten, die entweder steigende Preise bezahlen oder leerausgehen, weil nicht genug BTC auf dem Markt verfügbar sind.
Laut dem Report kauft PayPal circa 70 Prozent aller verfügbaren BTC auf, die dem Markt pro Tag neu zur Verfügung gestellt werden.
Bitcoin-Halving sorgte für Verknappung
Im Mai 2020 wurde das sogenannte Bitcoin-Halving zelebriert. Während das Ereignis lange antizipiert wurde, hatte es zu dem Zeitpunkt, als es stattfand, keine unmittelbare Auswirkung auf den Markt. Nun, da die Nachfrage drastisch steigt, wird die zusätzliche Verknappung aber zum Preistreiber.
Die Miner produzieren nämlich seit dem letzten Halving nur noch 6,25 BTC pro geschürften Block. Im Ergebnis können sie also nicht mehr so viele „frische“ BTC auf den Markt werfen. Gleichzeitig halten viele Investoren an ihren BTC fest, sprich, sie stellen sie dem Markt ebenfalls nicht zur Verfügung.
Laut Pantera kauft PayPal den Löwenanteil der neuen BTC und der Rest wird überwiegend direkt durch Cash App abgeschöpft. Doch die Nachfrage durch Cash App ist bereits so hoch, dass sie nicht glatt gedeckt werden kann, weshalb das Unternehmen seinerseits bereits einen Aufschlag zahlt.
2021 könnte der Bitcoin-Kurs explodieren
Augenblicklich dürfen nur US-Kunden das Angebot von PayPal nutzen und können pro Woche 20.000 US-Dollar handeln. Im Jahr 2021 plant der Konzern, das Angebot sukzessiv auf andere Länder zu erweitern, hier werden u. a. regulatorische Auflagen eine Rolle spielen, um den unterschiedlichen Anforderungen auch gerecht zu werden.
Mit einem zusätzlichen Schwung an Kunden würde sich das Dilemma für Kaufinteressenten verschärfen. Dies setzt allerdings auch voraus, dass die Masse an Anlegern weiter brav auf seinen Bitcoin sitzen bleibt. Bisher sieht es zumindest laut Blockchain-Analyse gar nicht schlecht aus und es wäre zumindest transparent, wenn ein Löwenanteil der Anleger Stühlerücken spielen würde, weil sich dies unmittelbar von der Blockchain ablesen lässt.
Hier könnten Korrekturen eine besondere Rolle spielen, denn der Markt hat seit Beginn der aktuellen Rallye keine nervenzerreißenden Momente erlebt, wie man sie aus dem Jahr 2017 kennt. Am Ende könnte also ein Ausbruch oberhalb des letzten Allzeithochs und eine Fortsetzung der Rallye davon abhängen, dass alle ruhig bei der Sache bleiben.
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