- Gestern stellte die Fed das „Novel Activities Supervision Program“ vor.
- Damit will sie Banken und Krypto-Dienstleister regulieren.
- Beinahe gleichzeitig hat PayPal einen eigenen Stablecoin lanciert.
Die Fed rollt ein neues Programm aus, um den Bankensektor besser zu überwachen. Konkret geht es um dessen Rolle bei der Zusammenarbeit mit Kryptobranche und der Nutzung von Distributed-Ledger-Technologien. In einer Pressemitteilung hieß es dazu, dass die Fed u. a. die Vorstöße bei den Stablecoins zum Anlass nimmt, den Markt in dieser Hinsicht besser zu strukturieren und zu beaufsichtigen. Kurz zuvor hatte PayPal seinen Stablecoin PYUSD angekündigt, der in Zusammenarbeit mit Paxos auf den Markt gebracht wird.
Dabei hat die Fed primär die Risiken im Auge, welche durch die neuartigen digitalen Assets entstehen können. Angesichts des Scheiterns von Terra und der ständigen Sorge, ob und wie die verbliebenen Stablecoins gedeckt sind, kein verkehrter Gedanke. Damit zielt das Programm auch darauf ab zu steuern, welche Services die US-Banken an Krypto-Dienstleister erbringen dürfen, deckt aber auch Bereich wie Lending und Trading ab.
Die Fed greift damit in eine Schnittstelle für die Kryptobranche ein, welche sich zuletzt als fragil erwiesen hatte. So hatte etwa die Pleite der Silvergate Bank und die Schließung von Signature direkte Auswirkungen auf den Kryptomarkt, weil sie beide als Bankenschnittstelle für einschlägige Börsen fungierten. Auch die Pleite der Silicon Valley Bank traf insbesondere den Sektor der Stablecoins besonders hart. Denn Circle hatte 3 Milliarden US-Dollar bei der SVB geparkt, woraufhin der Stablecoin USDC seine Preisbindung an den Dollar verlor.
Regulierung ist immer ein zweischneidiges Schwert
Es ist gut und richtig, dass die Fed genauer hinschauen will, welche Geschäfte die Banken in Bezug auf Kryptos aller Art tätigen. Die Serie an Ereignissen hat in der ersten Hälfte des Jahres deutlich gezeigt, dass sowohl Banken als auch der Kryptomarkt leiden können, wenn die Institute nicht adäquat handeln.
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Gleichzeitig bedeutet eine strengere Beaufsichtigung auch ein langsameres Tempo. Denn Kreditinstitute und Dienstleister werden sich stärker daran orientieren müssen, was der Marktaufsicht gefällt. Dass diese nicht immer das beste Produkt im Sinn hat, sondern ein funktionierendes und sicheres System garantieren will, wird Einschnitte bedeuten. Weil das neue Programm risikobasiert ist, könnte dieser Einfluss am Ende aber geringer ausfallen, als aktuell befürchtet wird.
Der jüngste Vorstoß von PayPal macht deutlich, dass ein hohes Interesse am Einsatz neuer Technologien besteht. Sofern sich Stablecoins in Zukunft also vollständig durchsetzen sollten, wird es wichtig sein, dass der Markt reguliert wird.