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USDC verliert Preisbindung: SVB-Pleite betrifft Circle

Eingang zur Silicon Valley Bank
Bildquelle: © Sundry Photography - stock.adobe.com

  • Der USD Coin (USDC) hat seine Preisbindung verloren.
  • Grund ist dafür ist eine Panik unter den Anlegern.
  • Denn ein Teil der US-Dollar-Reserven von Cricle sind mit der Silicon Valley Bank (SVB) verloren gegangen.

Die Pleite der SVB ist ein Schock für die US-Wirtschaft, und in der fernen Schweiz ist die Credit Suisse ein Sorgenkind. Es könnte sich eine ausgedehnte Bankenkrise entwickeln. Doch für den Kryptomarkt hat die SVB-Pleite eine besondere Bedeutung. Der Stablecoin-Emittent Circle hatte nämlich Verbindungen zur Bank.

Gestern wurde lange darüber spekuliert, wie viel Geld Circle bei der SVB geparkt hat. Zunächst war nur bekannt, dass 25 Prozent der 40 Milliarden US-Dollar schweren Reserve auf sechs Banken verteilt sind. Seit wenigen Stunden steht fest, dass Circle laut eigener Darstellung insgesamt 3,3 Milliarden US-Dollar bei der SVB verloren hat. Da die Bank durch US-Behörden geschlossen wurde und der Löwenanteil der Einlagen nicht abgesichert ist, dürfte es lange dauern, bis Circle an das Geld kommt.

Es könnte sogar sein, dass die Mittel komplett verloren sind und damit die Deckung der im Umlauf befindlichen Stablecoins nicht mehr vollständig gewährleistet ist.

USDC fällt unter 1 USD

In Reaktion auf die Meldung fiel USDC auf 0,87 US-Dollar ab, weil Anleger Panikverkäufe tätigten. Diese Abverkäufe waren von der Meldung begleitet, dass Coinbase bis kommenden Montag keine USDC mehr einlöst. Auch Crypto.com hat reagiert und nimmt keinen USDC an und wechselt sie auch nicht mehr gegen US-Dollar. Andere Börsen reagierten in ähnlicher Weise.

Eigentlich können Anleger dort das Versprechen hinter dem Stablecoin einlösen und echte US-Dollar im Verhältnis nahe 1:1 erhalten. Jetzt hat man diesen Prozess gestoppt, was einen echten Bank Run verhindert. Schließlich kann USDC nur in eine Todesspirale geraten, wenn Circle wirklich seine Reserven auflösen muss.

In diesem Sinne ist USDC bis Montag sicher und leidet nur unter Verkäufen am offenen Markt. Sollten jedoch nächste Woche sämtliche Anleger in der Schlange stehen und „harte“ Dollar einfordern, dann droht möglicherweise ein totaler Crash.

Was spricht für USDC?

Da Circle noch über rund 37 Milliarden US-Dollar in Cash und Anleihen verfügt, ist noch nicht das Ende aller Tage angebrochen. Denn der Stablecoin-Anbieter gilt als hervorragend reguliert und selbst Blackrock ist seit letztem Jahr investiert.

Natürlich können diese Maßnahmen und großen Namen einen Crash nicht ultimativ verhindern, aber bislang gilt USDC in Fragen der Regulierung und Transparenz als der Goldstandard. Letztlich ist nur deshalb bekannt gewesen, dass man neben Silvergate und Signature auch Mittel bei der Silicon Valley Bank geparkt hatte.

Was können Anleger jetzt tun?

Wer auf Nummer sicher gehen will, der beißt in den sauren Apfel und stößt USDC mit Verlust ab, um einem möglichen Kollaps zu entgehen. Die Alternative lautet, die USDC-Bestände zu halten und darauf zu vertrauen, dass Circle und Coinbase die Situation in den Griff bekommen.

Risikofreudige Anleger können nun ebenfalls spekulieren. Dazu kaufen sie USDC unter seinem Nennwert, der im Prinzip immer noch bei 1 US-Dollar liegt. Sollte sich die Situation beruhigen, dann nehmen sie die Preisdifferenz als Gewinn mit. Liegen sie jedoch falsch, dann blicken sie mitunter einem Totalverlust entgegen.

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