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Aderlass bei Binance: 1.000 Mitarbeiter mussten gehen

Binance Logo unter der Lupe
Bildquelle: © dennizn - stock.adobe.com

  • Bei Binance kommt es zu Massenentlassungen.
  • Der CEO spielte die Meldung erneut herunter.
  • Zuvor kündigten eine Reihe von Topmanagern.

Das Wall Street Journal berichtet, dass sich Binance von 1.000 Mitarbeitern trennt. Der ursprünglich 8.000 Mitarbeiter umfassende Betrieb könnte sich von einem Drittel seines Personals trennen. Solche Einschnitte kommen nicht überraschend, denn Binance lebt wie alle anderen Krypto-Börsen von den Gebühren der Trader.

Doch die Aktivität am Kryptomarkt schrumpft und je länger der Bärenmarkt andauert, desto tiefer greift er den Börsen und Brokern in die Tasche. Dass Binance auf die Finanzen achten muss, war schon länger bekannt. Der CEO ließ bereits im Anfang Juni wissen, dass Binance beim Essen spart. Zu dem damaligen Zeitpunkt wurde ebenfalls eine Massenentlassung diskutiert, aber von Binance öffentlich bestritten.

Mit dem Bericht vom WSJ scheint sich also das zu bestätigen, was andere Quellen bereits vor Wochen herausgefunden hatten: Binance muss dringend sparen. Dabei ist die Börse spät dran, denn andere Player wie Coinbase oder Kraken haben sehr viel früher auf die veränderten Marktbedingungen reagiert und sich von Personal getrennt.

Binance mit zweifelhafter Kommunikation

Binance CEO Changpeng Zhao sprach in diesem Zusammenhang von unfreiwilligen Kündigungen und zog die Zahlen sowie die Medien in Zweifel. Dies ist nicht das erste Mal, dass Zhao Medienberichte korrigiert oder schlicht als sachlich falsch bezeichnet.

Dabei sind die Entwicklungen rund um Binance mehr als kurios. Vor wenigen Wochen verließen mehrere Topmanager die Börse und meldeten sich via Social Media zu Wort. Dabei erklärten Sie unisono, dass sie sich mehr Zeit für die Familie wünschen. Ein Wunsch, der scheinbar zu einem Zeitpunkt entstanden ist, an dem strafrechtliche Konsequenzen für Binance offen diskutiert werden.

Dass mit dem US-Justizministerium bei Verstößen nicht zu spaßen ist, sieht man am Fall von Celsius. Ex-CEO Alex Mashinsky drohen bis zu 115 Jahren Haft. Er kam gegen 40 Millionen US-Dollar Kaution vorläufig wieder auf freien Fuß.

Hinweise auf Stellenabbau und Kürzungen verdichten sich

Selbst wenn man die Aussagen des CEOs ernst nehmen wollen würde, so verdichten sich unabhängig von den Berichten entsprechende Hinweise. So sind etwa interne Nachrichten von Binance geleakt worden, welche u. a. die Streichung diverser Boni belegen sollen.

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Mehr Informationen

Zwar lassen sich diese Informationen nicht unabhängig prüfen, gewinnen aber angesichts der Marktsituation und der übrigen Berichterstattung an Glaubwürdigkeit. Das Verhältnis der Industrie zu Binance bleibt gespalten. Auf der einen Seite hat man wirtschaftlich keinen Grund ein Scheitern des größten Players zu beklatschen, auf der anderen Seite ist die Börse in mancher Hinsicht nicht mehr tragbar.

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