Recht

Celsius: Mashinsky verhaftet, ihm drohen 115 Jahre Knast

Alex Mashinsky
Mashinsky während des Web Summit 2021 in Lissabon. Bildquelle: © Piaras Ó Mídheach/Web Summit via Flickr.com (CC BY 2.0)

  • Alex Mashinsky wurde heute in New York festgenommen.
  • Als CEO hatte er Celsius in den Untergang gesteuert und Milliarden verbrannt.
  • Jetzt wirft man ihm u. a. vor, systematischen Betrug begangen zu haben.

Alex Mashinsky stand schon vor der Pleite von Celsius in der Kritik und kurz nach der Insolvenz kam der Eindruck auf, dass der CEO Betrug begangen haben könnte. Jetzt holt ihn die Vergangenheit ein und die SEC, die CFTC, die FTC und das US-Justizministerium klagen ihn gleichzeitig an.

Der Schritt kommt nicht überraschend, sondern viel zu spät und man muss sich fragen, warum die Behörden den Anlegerschutz erst dann ernst nehmen, wenn das Geld unwiederbringlich verloren ist. Die Warnhinweise zu Celsius Network kursierten über Monate im Netz, bis die Plattform schließlich im Juni 2022 verkündete, keine Kunden mehr auszuzahlen. Und genau dieser Umstand ruft die Staatsanwaltschaft des südlichen Gerichtsbezirks von New York auf den Plan.

Sie wirft Mashinsky und einem weiteren Beschuldigten vor, sich auf Kosten der Anleger bereichert zu haben. Am schwersten wiegt der Vorwurf der Marktmanipulation. Außerdem wirft man den beiden vor, das Geschäftsmodell von Celsius Network bewusst falsch dargestellt zu haben. Die insgesamt 7 Anklagepunkte könnten Mashinsky im Falle eines Schuldspruchs bis zu 115 Jahren ins Gefängnis bringen. Den ebenfalls angeklagten Chief Revenue Officer könnten bis zu 65 Jahre Haft erwarten, wenn ihn das Gericht schuldig sprechen sollte.

Die Zivilklagen kommen noch dazu

Die SEC, CFTC und FTC haben ebenfalls Klage eingereicht und geben sich mit der Staatsanwaltschaft die Klinke in die Hand. Die eingeleiteten Verfahren sind jedoch zivilrechtlicher Natur und es ist absehbar, dass Mashinsky am Ende kein Cent mehr bleiben wird.

Die Vorwürfe schließen sich an die strafrechtliche Klage an. Die SEC klagt ebenfalls wegen Marktmanipulation, weil Mashinsky den Preis des CEL-Tokens in die Höhe getrieben haben soll. Außerdem sieht sie in CEL ein nicht genehmigtes Wertpapier und daraus resultieren weitere Anklagepunkte.

Auch die CFTC wirft ihren Hut in den Ring und klagt, weil Mashinsky einen nicht genehmigten Commodity Pool betrieben haben soll. Die FTC schloss hingegen einen Vergleich mit Celsius ab, wirft Mashinsky aber vor, Anleger in die Falle gelockt zu haben. Kurze Zeit vor Schließung der Plattform hatte er nämlich noch versichert, dass Celsius über genügend Mittel verfügt.

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