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Monero (XMR): LocalMonero und AgoraDesk stellen den Betrieb ein

Zwei goldene Monero (XMR) Münzen
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Die beiden Handelsplattformen AgoraDesk und LocalMonero haben angekündigt, ihren Betrieb nach fast sieben Jahren endgültig einzustellen. Ab sofort werden keine neuen Registrierungen und Anzeigen mehr angenommen. Ab dem 14. Mai 2024 werden auch keine neuen Transaktionen mehr möglich sein. Am 7. November 2024 wird die Website schließlich abgeschaltet. Nutzer der Plattformen sollten vorhandene Mittel vor dem Stichtag abziehen.

Angeblich soll eine Kombination von internen und externen Faktoren zu der Entscheidung geführt haben. Diese doch eher schwammige Darstellung lässt erkennen, dass die Betreiber der beiden Plattformen sehr wahrscheinlich wegen rechtlicher Bedenken zu diesem Entschluss gekommen sind.

Bei LocalMonero und AgoraDesk handelt es sich um Peer-to-Peer-Marktplätze, die primär den Kauf und Verkauf von Monero (XMR) und Bitcoin (BTC) ermöglichen. Nutzer können die Konditionen und Zahlungsmittel frei vereinbaren und müssen sich nicht ausweisen, um am Handel teilnehmen zu können. Weil immer mehr Aufsichtsbehörden auch im internationalen Umfeld tätig werden, liegt die der Rückschluss nahe, dass man einem Ermittlungsverfahren zuvorkommen will.

Für die Community von Monero und die Privacy-Jünger ist die Schließung ein Desaster. Schließlich nahmen in den letzten Jahren immer mehr Börsen XMR wegen regulatorischer Bedenken aus dem Programm. Es ist also deutlich schwieriger geworden, Monero mehr oder minder anonym in Euro oder US-Dollar umzuwandeln oder dafür zu erwerben. Mit der Schließung erlebt dieser Teil des Marktes also einen weiteren Rückschlag.

Haveno und Atomic Swaps sind die Zukunft

Allerdings ist das nicht das Ende der Fahnenstange für Monero, was auch die Macher der beiden scheidenden Plattformen betonen. So steht etwa der Start von Haveno bevor, einer dezentralen Börse, bei der Monero das Hauptzahlungsmittel werden soll.

Zudem stehen sogenannte Atomic Swaps zur Verfügung, die den Wechsel von XMR gegen BTC direkt „on-chain“ ermöglichen.

Ob das eine strahlende Zukunft ist, wie es das Team hinter LocalMonero formuliert, sein dahingestellt. Tatsache ist, dass das Ökosystem von Monero trotz Mangel an Fiat-Rampen eine Reihe von Alternativen bereithält.

Weitere Schließungen könnten folgen

Im Jahr 2023 erfolgte bereits die Schließung von LocalBitcoins, weil die Transaktionen des P2P-Marktplatzes mit der russischen Börse Bitzlato in Zusammenhang gebracht worden waren.

LocalMonero und AgoraDesk sind nicht die einzigen Handelsplätze, welche auf die Identifizierung ihrer Nutzer verzichten. Es ist davon auszugehen, dass sie aufgrund ihres Handelsvolumens im Mittelpunkt stehen und kleinere Plattformen in Zukunft folgen könnten.

Kryptowährungen werden mit dieser breiteren Entwicklung des Marktes zwar erwachsen, gleichermaßen stirbt damit aber auch der Traum vom dezentralen, zensurresistenten Handel, der keine Grenzen kennt. Ob das Ausweichen auf dezentrale Börsen ein gleichwertiger Ersatz für den Zugang zu Fiat-Rampen sein wird, bleibt noch abzuwarten.

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