Die Hong Kong Monetary Authority (HKMA) setzt seit dem 1. August 2025 ein neues regulatorisches Rahmenwerk für Stablecoin-Emittenten in Kraft. Ziel der Maßnahme ist es, den Markt transparenter zu gestalten und Risiken im Zusammenhang mit Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu minimieren.
Im Vorfeld hat die HKMA am 29. Juli die finalen Fassungen einer Reihe von Leitlinien veröffentlicht. Darunter eine Leitlinie zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung sowie Hinweise zur Lizenzvergabe und Übergangsregelungen. Das Herzstück ist jedoch die Aufsichtsleitlinie für lizenzierte Stablecoin-Emittenten.
Die HKMA betont, dass zum Start des neuen Systems noch keine Lizenzen vergeben wurden. Eine öffentliche Liste lizensierter Anbieter soll künftig auf der Website der Behörde einsehbar sein.
Die Übergangsphase beginnt jetzt
Unternehmen, die bereits Stablecoins ausgeben und in Hongkong tätig sind, erhalten eine Übergangsfrist. Interessierte Unternehmen sollen sich bis spätestens 31. August 2025 bei der HKMA melden, um regulatorische Rücksprachen zu führen. Wer als einer der ersten lizenziert werden möchte, muss seine vollständigen Antragsunterlagen bis zum 30. September 2025 einreichen.
Gleichzeitig warnt die Aufsichtsbehörde vor irreführender Werbung. Die unrechtmäßige Behauptung, bereits eine Lizenz zu besitzen oder sich im Antragsprozess zu befinden, kann als Straftat gewertet werden. Anleger, die nicht-lizenzierte Stablecoins halten, tun dies laut HKMA ausdrücklich auf eigenes Risiko.
Mit dem regulatorischen Regime unterstreicht Hongkong seinen Anspruch, ein führendes Krypto-Hub in Asien zu bleiben. So entschied man sich bereits im Jahr 2024 für die Einführung von Bitcoin-Spot-ETFs. Damals zeichnete sich eine vergleichbare Situation ab. Die USA gingen mit dem Start der ETFs im Januar 2024 voran und Hongkong zog wenige Monate später nach. Durch den politischen Willen in Washington das Thema Blockchain und Krypto auf die Agenda zu setzen, bekommen internationale Finanzplätze wie Hongkong einen Anreiz, die notwendigen Schritte mitzugehen.
Jetzt muss sich in den kommenden Monaten zeigen, welche Unternehmen sich um eine entsprechende Genehmigung bemühen und welchen Einfluss regulierte Stablecoins in Zukunft auf den asiatischen Markt ausüben werden. Schließlich ermöglichen die „Stables“ nicht nur bequemen Zahlungsverkehr, sondern auch den unkomplizierten und relativ günstigen Zugang zu Devisen.