Kommentar

Libra stellt das Konzept von Bitcoin unter Beweis

Bitcoin Münze
© Michaela Richter, Bitcoin-Kurier

Ein Kommentar von Robert Steinadler.

Time to say goodbye

Auch wenn sich der Chef von Calibra, David Marcus, immer wieder optimistisch gab und zuletzt von einem Release im Jahr 2020 sprach, so hagelte es förmlich schlechte Neuigkeiten. Erst verließ PayPal den Freundeskreis. Dann kamen diese Woche gleich vier weitere Unternehmen dazu.

Visa, Mastercard, Stripe und eBay haben den Tisch ebenfalls verlassen. Man ließ höflich wissen, dass man die Möglichkeiten ggf. zu einem späteren Zeitpunkt prüfen möchte. Doch alle wissen, dieser Zeitpunkt ist längst überschritten.

Wenn nicht jetzt, wann dann?



Keiner mag Facebook – Jeder hat einen Account

Wenn man mal von der ausstehenden Lösung des Skalierungsproblems absieht, dann hat Bitcoin wirklich keine Probleme. Seit 10 Jahren läuft das Netzwerk und mit ihm zusammen wächst eine eigene Industrie. Diese ist zwar im Vergleich zu anderen Branchen noch ein zartes Pflänzchen, aber sie wächst und gedeiht.

Der Schlüssel zu diesem Erfolg liegt in der dezentralen Struktur von Bitcoin und in der Tatsache, dass jeder seine Interessen damit verknüpfen kann, ohne dass Bitcoin per se mit den Interessen einer bestimmten Gruppe verknüpft wäre.

Libra bildet gewissermaßen den krönenden Abschluss in der Entwicklung von Bitcoin. Sobald eine Gruppe von Unternehmen versucht ihre eigene Version einer digitalen Revolution zu starten, dann kann sich die Mehrheit nicht mehr damit einverstanden erklären.

Nebenbei erzeugt Libra einen magischen Moment. Bürger und Politik sind sich ausnahmsweise mal einig, wenn auch aus unterschiedlichen Beweggründen.

Der E-Euro muss kommen

In Deutschland redet man vom „E-Euro“. Ein staatlicher Stablecoin der das Bar- und Buchgeld zusammenführt und digitalisiert. Eine schöne Idee, denn sie wird den Bedarf nach einer Alternative voraussichtlich beflügeln.

Denn letztlich braut sich damit schon die Abschaffung des Bargeldes zusammen. Bei unseren Nachbarn in den Niederlanden sind Kartenzahlung beliebter und Wechselgeldbeträge werden gerundet, um die lästigen Groschen zu vermeiden. Und auch in Schweden braucht man im Alltag in erster Linie eine Kreditkarte, um die viel diskutierte Tasse Kaffee zu bezahlen.

Doch sein Geld selbst in der Hand zu halten und nicht vollständig von Institutionen abhängig zu sein ist ein wichtiger Schutz für die Gesellschaft, den man nicht preisgeben darf.

Bitcoin kann das leisten.

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