Regulierung

Ethereum-ETF: SEC vertagt Entscheidung zu VanEck-Antrag


  • Die SEC hat den Antrag von VanEck wie erwartet in die Warteschleife geschickt.
  • Medienberichten zufolge könnte die SEC gegen die Ethereum Foundation ermitteln.
  • Beide Meldungen hatten keinen negativen Einfluss auf den Markt, der sich gestern von den Abverkäufen erholen konnte.

Die SEC vertagt ihre Entscheidung zu dem ETF-Antrag von VanEck. Gemeinhin ist damit auch von Experten gerechnet worden, die bereits im Februar eine Entscheidung der SEC im Mai voraussagten. Diese Auffassung wurde gestern bestätigt, denn die SEC hat nun offiziell den 23. Mai für eine Entscheidung terminiert.

Dementsprechend konnte die Meldung auch kaum für Bewegung am Markt sorgen. Die gab es allerdings trotzdem, denn gestern machte der Ether-Kurs in einer Gegenbewegung die Verluste vom Vortag vollständig wett. Hierbei handelte es sich aber nicht um ein isoliertes Ereignis, sondern eine Entwicklung, die am Gesamtmarkt zu beobachten war. Im Gesamtbild sind also andere Faktoren entscheidend, darunter auch die gestrige Zinsentscheidung der Fed, die erwartungsgemäß keine Erhöhung oder Senkung vornahm.  

Trotzdem bleibt Ethereum in gewisser Hinsicht ein Sorgenkind, denn es scheint, dass in den USA gegen die Ethereum Stiftung in der Schweiz ermittelt wird.

Ermittelt die SEC gegen die Ethereum Foundation?

Kritiker in der Bitcoin-Community haben schon lange davon gesprochen, dass Ethereum ein Wertpapier ist bzw. dem Wertpapierrecht in den USA unterliegt. Grundlage für diese These ist u. a. die Tatsache, dass Ethereum zum Start ein ICO abhielt, bei dem sich Investoren in den Coin einkaufen konnten. Auch die Struktur hinter der Smart-Contract-Plattform wird kritisch diskutiert. Denn die Arbeit der in der Schweiz ansässigen Stiftung könnte, je nach Lesart, ein weiterer Hinweis darauf sein, dass es sich bei Ether um ein nicht registriertes Wertpapier nach US-Recht handelt.

Gestern sorgte ein Bericht von Coindesk für Aufregung, weil man entdeckt hatte, dass im GitHub von Ethereum bereits seit Februar veröffentlicht wurde, dass eine US-Behörde ermittelt. Das kann vieles bedeuten, denn solche Untersuchungen können auch routinemäßig erfolgen.

Jetzt wird jedoch erneut darauf spekuliert, dass die SEC ähnlich wie im Fall von Ripple gehörig Druck machen könnte. Vielleicht steht zu einem späteren Zeitpunkt gar eine Klage im Raum. In der Vergangenheit äußerten sich Vertreter der SEC immer wieder unterschiedlich zu dem Thema. Mal wurde festgestellt, dass Ethereum und Bitcoin keine Wertpapiere sind, nur um später ausschließlich von Bitcoin zu sprechen. Insbesondere die Tatsache, dass der amtierende Chef der SEC, Gary Gensler, in einem Interview nur von Bitcoin als Ausnahme sprach, machte viele Experten hellhörig. Ob die Kommission allerdings tatsächlich Pläne verfolgt, Ethereum und seine Gründer zu verklagen, ist komplett offen. Weder die SEC noch die Ethereum Foundation äußerten sich aktuell dazu. Bislang ist nicht einmal bestätigt, dass es überhaupt Ermittlungen durch die SEC gibt, denn andere Behörden wie der IRS oder das FBI könnten auch gute Gründe haben, Nachforschungen anzustellen.

ETF-Entscheidung wird richtungsweisend

Zuletzt hatten zwei Abgeordnete die SEC in einem Brief aufgefordert, weitere Krypto-ETPs zu unterbinden. Für Bitcoin hat es lange Jahre gebraucht und obwohl die Zulassung der ETFs als Meilenstein betrachtet wird, wird erst die Entscheidung zu den Ethereum-ETFs für den Markt richtungsweisend.

Sollte die SEC nämlich ihr OK geben, dann ist es absehbar, dass es eine regelrechte Antragswelle für allerlei Krypto-ETFs geben wird. Solana (SOL) und Ripple (XRP) werden wenigstens gerüchtweise bereits als Kandidaten gehandelt. Auch das Grayscale-Premium, welches von institutionellen Anlegern bezahlt wird, lässt darauf schließen, dass darauf wenigstens spekuliert wird.

Damit spitzt sich die Situation in den kommenden Monaten weiter zu, denn vor der Entscheidung der SEC, steht im April das Bitcoin Halving an. Anleger sollten also beide Termine im Hinterkopf behalten, um auf Änderungen im Markt reagieren zu können.

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