Tragisches Ende
Am 8. Juli schloss die polnische Exchange Bitmarket unter Angabe von Liquditätsproblemen ihre Pforten. Mehr als 400 Kunden verloren dabei Zugriff auf Ihre Einlagen, welche mit einem Wert von 2300 BTC beziffert werden.
Nun wurde der polnische Unternehmer und einer der Eigner der Börse, Tobiasz N., in einem Waldstück in der Nähe seines Wohnorts Olsztyn tot aufgefunden. Wie der Staatsanwalt Arkadiusz Szulc bestätigte, ist der Tod durch einen Kopfschuss mit der eigenen Waffe eingetreten. Ob N. jedoch selbst den Abzug betätigt hat, ist noch nicht bekannt.
Letztes Interview wirft Fragen auf
Ein am 26. Juli veröffentlicher Blog-Beitrag des Unternehmers Adam Sucha liefert weitere Details. So führte er das letzte Interview mit dem Eigner.
In diesem gibt er an, von der Schließung der Börse über eine Facebook-Nachricht erfahren zu haben. Als reiner Finanzinvestor ohne Einfluss auf das operative Tagesgeschäft, sieht er sich selbst als Opfer. Auf die Nachfrage Suchas bzgl. der Verluste von N., gibt dieser die Summe von über 1 Million PLN an.
„Ich habe alles verloren, weil jemand den zum Zusammenbruch der Börse herbeigeführt hat. Jetzt verliere ich mein Gesicht und den guten Namen, für den ich mein ganzes Leben gearbeitet habe. Ich bin eines der Opfer.“
N. in einem Gespräch mit der polnischen Website money.pl
Zudem wird in dem Interview von Sucha die Frage aufgeworfen, ob die Insolvenz von Bitmarket geplant war. N. erwähnt, dass sich sein Partner Marcin Aszkiełowicz mehrere Tage vor der Schließung der Börse merkwürdig verhalten habe. Auch von dem Verkauf einer der in Bitmarket involvierten Gesellschaftern erfährt N. erst später. Er hofft, durch die Staatsanwaltschaft mehr Informationen erhalten zu können.
Kontakt zu zwielichtigen Geschäftsleuten?
In einer E-Mail, die N. Stunden vor seinem Tod an Sucha schickt, behauptet er, sich in der Gesellschaft zwielichtiger Geschäftsleute zu befinden. Es bleibt nur bei der Nennung von Namen. Tobiasz N. verspricht jedoch weiteres Material zu liefern. Dieses Versprechen löst er leider nie ein und so kann Adam Sucha nur den bestehenden Mailverkehr an die Staatsanwaltschaft weiterleiten.
Ebenfalls erwähnt der Eigner seit Jahren unter Depressionen zu leiden, die in keiner Verbindung zu Bitmarket stehen.
„Der Grund für mein Verhalten ist nicht Bitmarket, ich habe seit Jahren mit Depressionen zu kämpfen und ich verstecke es, ich habe einfach keine Kraft.“
N. in einer E-Mail an Adam Sucha
Bitmarket wurde im Jahre 2014 gegründet. Ein Jahr später kauften N. und sein Partner Aszkiełowicz die Kryptobörse. In der Vergangenheit wurde die Exchange bereits zweimal Opfer von Hackern: bereits 2016 konnten Hacker Kryptowährungen erbeuten. Im Juni 2019 wurde die Börse musste die Börse erneut vermelden, dass Kundengelder erbeutet werden konnten.