- Die DeFi-Plattform Algofi wird ihren Betrieb einstellen.
- Dazu will man schrittweise die Plattform schließen.
- Algorand war zuletzt auch in das Visier der SEC geraten.
Algofi dürfte nur wenigen Nutzern ein Begriff sein, denn das DeFi-Ökosystem von Algorand ist ohnehin überschaubar. Einst als High-Speed-Blockchain gefeiert und mit Partnerschaften gesegnet, entwickelte sich die Blockchain samt DeFi-Ökosystem im Bärenmarkt nicht sonderlich gut.
Jetzt schließt mit Algofi eine der größten DeFi-Apps, nachdem der Total Value Locked (TVL) seit Ende Juni massiv eingebrochen war. Der TVL fiel laut DeFiLama von über 100 Millionen Dollar auf gerade einmal 42 Millionen US-Dollar. Algorand belegt gemessen an seinem TVL damit nur noch Platz 34.
Das Ende von Algofi soll schrittweise eingeläutet werden und zunächst wird die Plattform in einen Abhebungsmodus übergehen. Weitere Schritte möchte man zu gegebener Zeit ankündigen. Nutzer der Plattform kann daher angeraten werden, ihre Kryptos so schnell wie möglich abzuziehen.
Steckt die SEC dahinter?
In den Medien kursierte kurz nach der Bekanntgabe durch das Team hinter Algofi die Meldung, dass die Plattform aufgrund der schlechten Marktbedingungen schließt. Tatsächlich äußerte man sich aber nur sehr vage zu den Gründen:
That said, a confluence of events has taken place that no longer makes building and maintaining the Algofi platform to the highest standards a viable path for our company.
Medium, Algofi
Dies gibt Anlass für Spekulationen, denn mit der Reihe an Ereignissen dürfte sehr wahrscheinlich die SEC gemeint sein, die Algorand in der Klage gegen Bittrex jüngst zum Wertpapier erklärt hat. Man darf vermuten, dass die Blockchain Technologies, Inc., welche Algofi entwickelt und betreibt, aufgrund des regulatorischen Drucks einen Rückzieher macht.
Laut den Geschäftsbedingungen von Algofi ist man nämlich nicht bei der SEC registriert. Dort heißt es:
Not Registered with the SEC or Any Other Agency
We are not registered with the U.S. Securities and Exchange Commission as a national securities exchange or in any other capacity. You understand and acknowledge that we do not broker trading orders on your behalf nor do we collect or earn fees from your trades on the Interface. We also do not facilitate the execution or settlement of your trades, which occur entirely on the Algorand blockchain. As a result, we do not (and cannot) guarantee market best pricing or best execution through the Interface or when using our Auto Routing feature, which routes trades across liquidity pools on the Protocol only. Any references in the Interface to “best price” do not constitute a representation or warranty about pricing available through the Interface, on the Protocol, or elsewhere.
Terms of Service, Algofi
Zwar bezieht sich dieser Passus auf einen ganz anderen Aspekt des Geschäftsbetriebs, aber weil das Unternehmen in New York sitzt, könnte es sein, dass man eine Konfrontation mit der streitlustigen SEC vermeiden möchte.
DeFi auf Algorand stirbt ab
Bärenmärkte zeichnen sich im Kryptomarkt dadurch aus, dass die Liquidität schwindet und sich die Handelsaktivitäten bei den größten verblieben Kryptos am Markt konzentrieren. Algorand bildet hier keine Ausnahme und damit zerbröselt sein DeFi-Ökosystem.
Auch der ALGO-Kurs reflektiert diese Lage und notiert nur noch bei 0,11 US-Dollar. Das größte Risiko für Algorand verbleibt also die SEC und das Nachspiel, welches es noch geben könnte. Dass Algorand mit diesem Problem nicht als einzige Blockchain zu kämpfen hat, ist ein schwacher Trost.
Vorsichtige Anleger warten daher ab, bis sich die Situation mit der SEC annähernd geklärt hat, während mutige Anleger auf einen kurzfristigen Rebound spekulieren.
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