Kompakt:
- Peter Schiff ist der Gründer der Euro Pacific Bank.
- In fünf Ländern wird gegen Kunden der Bank ermittelt.
- Schiff bestreitet, in illegale Aktivitäten verwickelt zu sein.
Offshore Banken sind ein Phänomen für sich. Während internationale Konzerne durchaus legitimen Bedarf haben können, um ihren Zahlungsverkehr besser zu gestalten, werden diese Banken allgemein eher mit Begriffen wie Geldwäsche oder Steuerflucht assoziiert.
Das Klischee scheint sich einmal mehr zu bestätigen, denn in fünf Ländern lief eine großangelegte Ermittlungsaktion gegen Kunden der Euro Pacific Bank. Ihr Gründer bestritt in einem Interview, dass er oder die Bank sich etwas zu Schulden haben kommen lassen. Pikant ist in diesem Fall, dass Schiff aber nicht auf die Frage eingehen wollte, warum er durch die US-Steuerbehörde IRS in diesem Kontext befragt wurde und was die Behörde mit ihm zu besprechen hatte.
Stattdessen verließ er das Interview und brach das Gespräch ab. Die Bank steht in der Kritik, weil Kunden damit angeworben wurden, bei ihr den Schutz zu finden, den sie brauchen, um in ihrer Heimat keine Steuern zahlen zu müssen. Die Werber sind ihrerseits aber keine Angestellten der Bank und so wäscht das Kreditinstitut mit Sitz in Puerto Rico seine Hände in Unschuld.
Steuerflucht und Geldwäsche
Australischen Medienberichten zufolge gilt die Bank für die dortigen Behörden tief in organisiertes Verbrechen verstrickt und wird als Bedrohung für die öffentliche Sicherheit wahrgenommen. Neben Australien fanden die Ermittlungen auch in den Niederlanden, Großbritannien, Kanada und den USA statt. Bereits im Januar 2020 schlugen Ermittler rund um den Globus zu.
Nun gilt es aufzuarbeiten, wie die Bank arbeitete und welche Institute noch in die Aktivitäten verstrickt waren. So bestanden Partnerschaften mit der Perth Mint und auch mit Westpac. Auch wenn es bisher weder eine Anklage gegen die Institute noch ihre Eigentümer oder Geschäftsführer gibt, so ist es nahezu ausgeschlossen, dass man in den Chefetagen nichts davon wusste.
Alleine in Australien werden 100 Kunden der Euro Pacific Bank verdächtig und wurden zum Ziel für die Ermittler. Dabei handelt es sich gleichermaßen um Fälle von Geldwäsche als auch von Steuerhinterziehung.
Peter Schiff – Bitcoins schärfster Kritiker
Schiff sorgte immer wieder für medialen Rummel, indem er Bitcoin mal kritisierte oder direkt angriff. Nicht selten zog er dabei die Qualitäten von BTC in Zweifel und rückte im Juli 2019 Bitcoin in die Nähe von Geldwäsche und illegalen Geschäften.
Nun steht sein eigener Ruf auf dem Spiel, doch anders als Bitcoin ist Peter Schiff ein Geschäftsmann und kann sich nicht auf Neutralität berufen.