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Pump Groups: Manipulieren sie die Kurse von DOGE und XRP?

Portnoy Pump & Dump
Bildquelle: PublicDomainPictures, pixabay.com

Kompakt:

  • Sowohl Dogecoin als auch XRP erlebten beide einen Raketenstart.
  • In beiden Fällen steht zur Debatte, ob wenigstens Teile der Wallstreetbets-Bewegung dahinterstecken.
  • Auf Telegram bildeten sich Gruppen, die auch als „Pump Groups“ bezeichnet werden.

Die Ereignisse um die Gamestop-Aktie und das Verhalten von Brokern wie Robinhood bewegten in den letzten Tagen die internationale Presse. Auf Reddit hatte sich eine Gruppe gebildet, die es erfolgreich schaffte, Kleinanleger davon zu überzeugen, die Gamestop-Aktie immer weiter aufzukaufen und damit den Preis in die Höhe zu treiben.

Das gefiel einem Hedgefonds nicht, denn er wettete auf den Untergang des Unternehmens. Durch die wilden Aufkäufe der Kleinanleger geriet der Fonds unter schweren Druck und aktuell sieht es so aus, als hätte Melvin Capital die Hälfte seines Vermögens verzockt.   

Schnell erkannte die Krypto-Gemeinde auf Social Media die Parallelen zwischen der mutigen Horde, die sich gegen die Wall Street stemmte und der eigenen Philosophie, die sich an einer scheinbar alternativlosen Finanzpolitik stört, die immer wieder die Reichen schützt und die Armen schröpft.

XRP-Kurs bricht durch die Decke

Nun steht zur Debatte, ob die jüngsten Kursbewegungen von XRP nicht auf eine Genesung des abverkauften Marktes zurückgehen, sondern ebenfalls von einer Gruppe gesteuert werden. Über Telegram bildeten sie Communities von über 200.000 Mitgliedern, die gemeinsam den Preis in die Höhe treiben wollten.

Blickt man auf die Charts, so bekommt man den Eindruck, dass ihnen das gründlich gelungen ist. Der XRP-Kurs stieg heute kurzfristig auf 0,75 US-Dollar und brach danach regelrecht zusammen. Zur Stunde rangiert man bei 0,45 US-Dollar. Das Bild entspricht tatsächlich einem sogenannten „Pump & Dump“, bei dem der Preis künstlich in die Höhe getrieben wird, nur um dann massiv abverkauft zu werden.

Doch XRP ist nicht die einzige Kryptowährung, die in den letzten Tagen einen massiven Ansturm erleben durfte.

Dogecoin kann sich fangen

Während XRP einige Tage zuvor halbwegs bullishe Nachrichten zu vermelden hatte, war es im Fall von DOGE offensichtlicher, dass es sich hierbei um einen Hype handeln musste. Der als Scherz gedachte Dogecoin erlebte immer wieder kurzfristige Rallyes, die allesamt ein Retracement von 100 % aufwiesen.

Doch noch ist dieser Punkt nicht erreicht. Dogecoin korrigierte zwar, aber vom Vorniveau der Rallye ist man noch weit entfernt. Auf Twitter kursierte das Gerücht, dass man die Rallye am Montag fortsetzen wolle. Auch hier wird deutlich, dass es sich um einen Verbund von Anlegern handeln muss, die den Preis hochtreiben wollen. Tatsächlich gelang eine kurze Erholung, die jedoch weit vom letzten Allzeithoch entfernt blieb.

Das ist nicht Wallstreetbets

Sofern man davon ausgeht, dass der Markt tatsächlich von Gruppen bewegt wird, die den Preis hochtreiben, so wird deutlich, dass es einen gewaltigen Unterschied zu Wallstreetbets gibt. WSB trat an, um Aktien zu kaufen und zu halten. Das Ziel war es, Hedgefonds das Leben schwer zu machen und nicht Gewinne auf Kosten anderer Anleger einzufahren.

Hier zeigt sich der Charakter von echten Pump Groups, die andere aufstacheln, zu überteuerten Preisen Assets zu kaufen und sich selber die Taschen vollmachen. Davor kann man nur warnen, denn jeder, der daran teilnimmt, nimmt sein Kapital mit auf die Reise nach Jerusalem. Sobald die Musik aufhört zu spielen, wird es nicht genug Stühle geben. Am Ende ist das Geld verbrannt und die Hoffnungen sind enttäuscht. Die Gruppen, die derzeit ihr Unwesen treiben, schwimmen sicher auf der Welle von Wallstreetbets mit, haben damit aber nichts zu schaffen.

Das Phänomen ist in der Krypto-Szene nicht neu. Vor Jahren beschrieb ein anonymer Trader, der unter dem Pseudonym „Wolong“ bekannt wurde, wie er den Preis und die Massen manipulierte. Sein Manifest blieb erhalten, er selber verschwand jedoch. Er war vermutlich die erste Person, die Dogecoin für einen „Pump & Dump“ benutzte.

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