Bitcoin

Machen Ordinals und BRC-20 Bitcoin unbenutzbar?


  • Der Hype um die Tokenökonomie auf Bitcoin treibt neue Stilblüten.
  • So schossen etwa die Transaktionsgebühren rasant in die Höhe.
  • Durch die gestiegene Nachfrage sehen sich andere Nutzer gestört.

Ordinals waren seit ihrem Start heftig umstritten. Mit dem Protokoll lassen sich NFTs erzeugen, deren Bilder sogar direkt auf die Bitcoin-Blockchain gepackt werden. Zwar sind diese Inscription aus technischer Sicht etwas ganz anderes als etwa ein ERC-721 Token auf der Ethereum-Blockchain, aber sie erfüllen ihren Zweck.

Seit März gibt es außerdem einen Token-Standard auf Bitcoin, der den gleichen Zweck wie ERC-20 auf Ethereum erfüllen soll. Bei BRC-20 handelt es sich also Fungible Token, welche jedoch nicht auf der Basis eines Smart Contracts erstellt werden. Dennoch lassen sich damit Projekte umsetzen, die bislang allen anderen Blockchains vorbehalten waren.

Darunter auch Meme-Coins, welche zumeist als ERC-20 Token auf der Ethereum-Blockchain erzeugt werden. Aktuell freut sich Pepe Coin (PEPE) über einen gigantischen Zuwachs. Laut dem Portal Ordspace, verfügt Bitcoin über 11.705 verschiedene BRC-20 Token. Darunter auch viele Kopien, so z. B. auch eine eigene Version von PEPE.

Was ist der BRC-20 Standard?

BRC-20 ist ein experimenteller Token-Standard, der sich ebenfalls bei dem Ordinals-Protokoll bedient. Dazu nutzt er die Inscriptions und schreibt Textdateien auf die Blockchain, welche Token Deployment, das Minting sowie ihren Transfer erlauben.

Erfunden wurde BRC-20 von einem unbekannten Entwickler, der nur unter Pseudonym „domodata“ bekannt ist. Damit kann man in einem ähnlichen Stil von Ethereum also jetzt Token auf Bitcoin erzeugen und das hat spürbare Konsequenzen.

Die Transaktionsgebühren explodieren

Der Gebührenmarkt von Bitcoin richtet sich nach Angebot und Nachfrage. Steigt die Nachfrage nach Transaktionen, dann wird es teurer, sie schnell bestätigt zu bekommen. Im Ergebnis konkurrieren die Transaktionen miteinander und nur, wer die höhere Gebühr bezahlt, bekommt den Vorrang.

Deshalb standen die Ordinals bereits in der Kritik. Mit dem BRC-20 Standard wird die ganze Sache jedoch noch schlimmer, denn plötzlich entstehen eigene Meme-Coins und andere Spekulationsobjekte. Dabei erzeugt jede Interaktion mehr Last und damit steigende Gebühren.

Aktuell zahlt man umgerechnet zwischen 20 und 25 Dollar, um eine Transaktion zeitnah durchzubekommen. Die Alternative besteht darin zu warten und weniger zu bezahlen oder schlicht erst aktiv zu werden, wenn die Tokenhändler schlafen, und sich die Lage normalisiert. Von den Spitzenwerten während des Bullenmarktes 2021 ist man jedoch noch ein ganzes Stück entfernt. Unbenutzbar ist Bitcoin damit also nicht, man muss aber mit den resultierenden Einschränkungen leben.

Binance schaltet die Wallets ab

Die weltweit größte Krypto-Börse musste gestern die Bitcoin-Wallets für ihre Kunden abschalten, weil die Nachfrage im Netzwerk zu hoch war. Im Kern könnte man auch sagen, dass Bitcoin zu diesem Zeitpunkt zu teuer war und wer Geld sparen wollte, der musste Verzögerungen in Kauf nehmen.

Nicht ganz zu Unrecht geriet Binance deshalb in die Kritik, schließlich hätte man auch anders auf die veränderte Lage reagieren können. So lassen sich die negativen Effekte durch verschiedene Maßnahmen abmildern, wie etwa durch das Bündeln von Transaktionen.

Noch erstaunlicher ist es, dass bereits vorhandene Lösungen, die auf Bitcoin basieren, nicht genutzt werden. So verfügt das Liquid Network über hervorragende Möglichkeiten, Assets zu tokenisieren, ohne auf die Sicherheit von Bitcoin verzichten zu müssen. Das Gleiche kann über Taro gesagt werden, welches sich allerdings im Augenblick noch in einem sehr frühen Stadium befindet.

Damit scheiden sich an Ordinals erneut die Geister. Die eine Fraktion sieht darin das Leitmotiv von Bitcoin als besseres Geld gefährdet, während die andere die wachsende Tokenökonomie feiert.

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