Märkte

Bitcoin und Aktien straucheln: Darum spielen die Märkte verrückt


Die Märkte sind diese Woche in Bewegung. Zunächst kam es zu einem weiteren Fed-Meeting und einer anschließenden Pressekonferenz mit Jerome Powell. Die Fed ließ die Zinsen unverändert, was allgemein erwartet worden war. Bezüglich etwaiger Zinssenkungen gehen die Expertenmeinungen weit auseinander und trennen sich in zwei Lager.

Eine Interpretation von Powells Aussagen ist, dass es im September zu mindestens einer Zinssenkung kommen könnte. Die andere Interpretation besagt, dass eine Zinssenkung erst gegen Ende des Jahres wahrscheinlich ist. Ein Blick auf das CME Fed Watch Tool zeigt, dass die zweite Perspektive als wahrscheinlicher angesehen wird. Eine Garantie gibt es jedoch nicht, und somit könnte es auch sein, dass die Fed die Zinsen bis ins Jahr 2025 auf ihrem aktuellen Stand belässt.

Da die Arbeitsmarktdaten im Juli schwächer ausfielen, wächst die Sorge vor einer Rezession. Ein schwacher Arbeitsmarkt kann allerdings zu einer Nachfragereduktion führen und somit auch die Inflation senken. Die Fed ist weiterhin bemüht, ein „soft landing“ zu erreichen, um solch negative Szenarien zu vermeiden. Obwohl die Inflationsdaten im Juni besser als erwartet waren, liegt die Inflation noch nicht bei dem angestrebten Ziel von 2 Prozent.

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Die Annahme, dass die Fed die Zinsen bald senken muss, beruht darauf, dass die US-Staatsverschuldung sehr hoch ist und die anfallenden Zinsen den Haushalt stark belasten. Zudem könnte die US-Wirtschaft durch niedrigere Zinsen stimuliert werden. Während die Fed die Zinsen auf ihrem aktuellen Niveau belässt, werden sie anderswo, wie in Japan, erhöht.

Kommt der Yen-Carry-Trade zum Ende?

Bislang konnten Unternehmen und Spekulanten günstige Kredite in Yen aufnehmen und diese anschließend in andere Währungen tauschen, um von höheren Zinsen zu profitieren. Diese Strategie, bekannt als Yen-Carry-Trade, war aufgrund der extrem niedrigen Zinssätze in Japan attraktiv.

Allerdings hob die Bank of Japan diese Woche die Zinsen an und legte einen Plan zur quantitativen Straffung vor. Man will die Anleihenkäufe innerhalb von zwei Jahren schrittweise halbieren. Die Maßnahmen wurden nur wenige Stunden vor dem Fed-Meeting angekündigt, weshalb die Märkte negativ reagierten.

Obwohl die Zinsen lediglich auf 0,25 Prozent erhöht wurden, gibt es Befürchtungen, dass der Yen-Carry-Trade zu einem Ende kommen könnte. Mit der Ankündigung stieg der Yen gegenüber dem US-Dollar, was zusätzlich ein Währungsrisiko aktiviert. Ein stärkerer Yen bedeutet höhere Rückzahlungskosten für die in Yen aufgenommenen Kredite, wodurch die Rentabilität des Yen-Carry-Trades sinkt.

Die Fed und die Bank of Japan sind jedoch nicht die einzigen Faktoren, die für den Abverkauf von Bitcoin und Aktien gesorgt haben dürften.

Der Nahostkonflikt macht die Märkte nervös

Gestern Nacht kam es zu Raketenangriffen der Hisbollah auf Israel. Der Iran hat Vergeltung angekündigt und eine Eskalation steht kurz bevor. Die USA haben zusätzliche Truppen verlegt, um ihre Einrichtungen in der Region zu schützen.

In solchen Zeiten verändert sich das Marktklima und Investoren tendieren dazu, Risiken zu minimieren. Bitcoin als auch Aktien werden nicht als krisenfeste Assets wahrgenommen, weshalb der Kurseinbruch in dieser Woche auf Gewinnmitnahmen hindeutet. Am Freitag verzeichneten die Bitcoin-ETFs einen Nettoabfluss von 237 Millionen US-Dollar, nachdem der Juli äußerst positiv für die ETFs gelaufen war.

In der kommenden Woche muss sich zeigen, ob sich die Lage stabilisiert oder ob die Abverkäufe weitergehen.

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