Recht

Binance sagt Voyager-Deal wegen regulatorischer Bedenken ab

Binance Logo auf Smartphone
Bildquelle: © Iryna Budanova - stock.adobe.com

  • Binance sagt die Akquisition von Voyager überraschend ab.
  • Grund dafür soll die unsichere regulatorische Situation in den USA sein.
  • Die Börse sieht sich immer noch schweren Vorwürfen durch US-Regulatoren ausgesetzt.

Nachdem Binance die Freigabe für den Kauf von Voyager bekommen hatte, macht man jetzt vom Rücktrittsrecht gebrauch. Ursprünglich war vorgesehen, das gescheiterte Unternehmen für rund 1 Milliarde US-Dollar aufzukaufen. Kunden von Voyager hätten dann wieder über ihre Assets auf der Plattform von Binance verfügen können.

Laut eigener Darstellung ist Binance durch die regulatorische Situation in den USA verunsichert. Die SEC greift hart durch und verschickte eine Wells Notice an Coinbase und reichte Klage gegen Bittrex ein. Auch Binance geriet in das Visier der US-Regulatoren, und die Vorwürfe gegen die Börsen wiegen schwer. Die CFTC wirft Binance u. a. Marktmanipulation vor, nicht jedoch der US-Plattform Binance.US.

Tatsächlich legte die SEC zusammen mit der FTC und texanischen Behörden Einspruch gegen den Deal ein. Das für die Restrukturierung zuständige Gericht konnte der Darstellung der Regulatoren nicht folgen und so bekam Binance am Ende doch den Zuschlag.

Wie geht es für Voyager und Binance weiter?

Dies ist der zweite gescheiterte Rettungsversuch, nachdem Sam Bankman-Fried mit FTX und Alameda 2022 seinen Hut in den Ring geworfen hatte. Voyager wird jetzt dazu übergehen, den Kunden wieder Zugang zu ihren digitalen Assets und Geld zu gewähren und sie auf direktem Weg auszuzahlen.

Dies ließ das Unternehmen über Twitter verlauten. Wie der Ablauf genau vonstattengehen wird, ist hingegen noch offen und soll in naher Zukunft kommuniziert werden.

Für Voyager und seine Kunden ist das Scheitern des Deals bitter. Binance dürfte jedoch kein Interesse daran haben, in den USA mehr Aufmerksamkeit zu erregen. Die SEC konnte zwar den zuständigen Richter für das Insolvenzverfahren nicht überzeugen, hätte aber sicherlich im Anschluss an den Deal nicht nachgegeben. Aus Sicht der Behörde dürfte es sich also um einen Erfolg handeln. Unbestätigten Berichten zufolge könnte der Rückzug vielleicht sogar Teil einer Vereinbarung sein, mit der Binance sich mit den US-Behörden bezüglich der offenen Klagepunkte einigt.  

Ähnliche Beiträge

Samourai Wallet: US-Behörden nehmen Entwickler fest

Robert Steinadler

Binance-Gründer Changpeng „CZ“ Zhao soll 3 Jahre in den Knast

Robert Steinadler

FTX: Sam Bankman-Fried zu 25 Jahren Haft verurteilt

Robert Steinadler