Regulierung

Bidens Verfügung crasht Bitcoin – Der Markt fährt Achterbahn

US-Präsident Joe Biden
Bildquelle: © Gage Skidmore via Flickr.com (CC BY-SA 2.0)

  • In den letzten zwei Wochen wurde Bitcoin-Kurs in schneller Abfolge rauf und runter getrieben.
  • Anlass dafür war u. a. die Erwartungshaltung an die Verfügung zu digitalen Assets, die gestern durch Präsident Biden unterzeichnet wurde.
  • Innerhalb des heutigen Handelstages schmolz der gestrige Kurszuwachs vollständig ein.

Es ist wie verhext, denn gestern notierte Bitcoin oberhalb der 42.000 US-Dollar-Marke und man konnte guter Dinge sein, dass jetzt vielleicht ein Wendepunkt erreicht ist. Stattdessen folgte zu Beginn des heutigen Handelstages die bittere Ernüchterung, denn BTC verlor zum Redaktionsschluss rund 8 %.

Dementsprechend sieht auch das tägliche Chart durchwachsen aus. Gestern sorgte die versehentliche Publikation eines Statements der US-Finanzministerin Janet Yellen für positive Stimmung. Dabei handelte es sich um einen Kommentar zu der Verfügung durch US-Präsident Joe Biden, die zu diesem Zeitpunkt jedoch noch gar nicht vorlag.

Stunden später wurde der Inhalt der „Executive Order“ durch das Weiße Haus veröffentlicht, nachdem Biden das Dokument unterzeichnet hatte. Anscheinend herrscht unter den Marktteilnehmern Ernüchterung über den Inhalt.

CBDC und Umwelt werden zum Thema

Zu weiten Teilen enthält die Verfügung sehr allgemeine Absichtsbekundungen, die nicht neu sind, sondern lediglich alte Positionen bekräftigt haben. Man will mehr Verbraucherschutz, mehr Kontrolle über die Marktteilnehmer und eine verbesserte Zusammenarbeit der verantwortlichen Behörden sowie der Partner im internationalen Umfeld.

Auch beim Thema CBDC möchte man in Zukunft stärker aktiv werden und so enthält die Verordnung zu einem überwiegenden Teil einen Fahrplan, wie diese Ambitionen in die Tat umzusetzen sind.

Für Skepsis bei den Anlegern könnten jedoch die latenten Bedenken in Bezug auf die Umwelt gesorgt haben. Denn der Präsident möchte durch zuständige Ministerien geklärt wissen, wie hoch der Einfluss der Technologie auf die Umwelt ist. Und zwar sowohl unmittelbar in den USA als auch im Ausland. Außerdem soll untersucht werden, welche Alternativen es gibt, die keinen oder einen geringen Einfluss ausüben, was die grundsätzliche Position der US-Regierung zu Bitcoin sowie Proof-of-Work vorwegnimmt. Das lässt die Vermutung zu, dass der Staat vielleicht indirekt einen Wettbewerb um die umweltfreundlichste Blockchain entfacht.

Der Markt reagiert negativ

Das der Markt für Kryptowährungen eine Bauchlandung gemacht hat, dürfte auch daran gelegen haben, dass die Verfügung Bidens im Ergebnis keine konkreten Maßnahmen zur Regulierung von Kryptowährungen enthält. Stattdessen sollen die Aufsichtsbehörden besser zusammenarbeiten und in Zukunft geeignet Maßnahmen entwickeln, die den übergeordneten Zielen dienlich sind.  

Das sorgt am Ende für Unsicherheit, denn die Herangehensweise von CFTC, SEC und anderen Behörden ist nicht immer einheitlich oder widerspruchsfrei. Damit ist also am Ende gar nichts geklärt und es bleibt abzuwarten, was das Finanzministerium in Zukunft präsentieren wird. Dort scheint nämlich der Ball liegen geblieben zu sein. In einer mehrere Ministerien übergreifenden Zusammenarbeit soll einen Report zur Zukunft des Geldes und von Zahlungssystemen erstellt werden, welcher die eigentlichen Maßnahmen und Pläne konkretisieren könnte.

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