Brief an die Investoren
In einem Schreiben, welches an die Investoren verschickt wurde, äußerte sich Telegram erstmals zu den Ereignissen der letzten Woche. Die SEC hatte die Ausschüttung und den Verkauf von Gram Token in den USA verboten. Damit wurde gleichzeitig das ICO von Telegram nachträglich für illegal erklärt.
Der Schritt kam äußerst überraschend, denn der geplante Release sollte in zwei Wochen stattfinden. Das ICO fand aber schon im Jahr 2018 statt. Nun gibt das Unternehmen Informationen preis, die der Öffentlichkeit bisher nicht zur Verfügung standen.
So äußerte man zunächst sein Bedauern und Unverständnis für die eingereichte Klage der SEC. Außerdem gab man zu erkennen, dass man die rechtliche Auffassung der SEC nicht teilt.
Erster Anhörungstermin steht fest
Aus dem Schreiben soll ebenfalls hervorgehen, dass man seitens Telegram gut 18 Monate lang versucht haben soll eine Stellungnahme von der SEC zu bekommen. Allerdings ohne Erfolg. Sofern die gemachten Angaben stimmen sollten, würde dies das Vorgehen der SEC noch fraglicher aussehen lassen.
Warum ist man nicht auf den Vorschlag zur Kooperation eingegangen? Warum kommt ein Verbot erst 14 Tage vor der Ausschüttung des Tokens?
Am 24. Oktober soll eine erste Anhörung stattfinden. Prozessanlass ist die einstweilige Verfügung der Börsenaufsicht die gegen Telegram erlassen wurde.
Kein schöner Coin in dieser Zeit
Abgesehen von der häufig widersprüchlichen und unklaren Haltung der SEC, scheint es bei der Angelegenheit ein Muster zu geben. Während Libra auf Ebene der Politik ringen muss hat Telegram für Fakten gesorgt. Diese werden zum Gegenstand behördlicher Zuständigkeit.
Nun überlegt man sogar, ob das Telegram Open Network nicht vielleicht sogar komplett gestoppt wird und gar nicht erscheint. Das Unternehmen muss auf die regulatorischen Unwägbarkeiten reagieren.
Denn auch eine Niederlage vor Gericht und damit verbundene Kosten könnten sehr schnell zu einem Problem werden, dass sich unter Umständen schlecht beherrschen lässt.
Quelle: Cointelegraph