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Altcoins stecken in einer Krise: Chart offenbart problematischen Trend


Der Krypto-Sektor stellt nun bereits seit einigen Jahren eine zunehmende Größe in der Investment-Landschaft dar und die Spielregeln der traditionellen Finanzwelt verbreiten sich langsam, aber sicher in Form von privaten Venture Capital Finanzierungsrunden, langen Kapital-Lockup-Perioden und allgemein strikteren Voraussetzungen bei der Markteinführung vieler Altcoin-Projekte.

Ein Spielfeld ohne Grenzen

Nichtsdestotrotz bleibt der Altcoin-Sektor ein Eldorado, in dem Coins über Nacht eine Vervielfältigung der Marktkapitalisierung erleben und Investoren schnell reich werden können. Nach wie vor ermöglicht die Einschränkungslosigkeit der Blockchain-Technologie, dass im Grunde jeder einen Coin auf den Markt werfen kann, der die nötigen technischen Kompetenzen aufweist. Im Zeitalter von ChatGPT und anderen KI-Modellen, die einem in Sekundenschnelle entsprechende Anleitungen liefern, oder die Programmierung gleich selbst in die Hand nehmen können, ist nicht einmal mehr das eine notwendige Voraussetzung.

Der folgende Chart aus einem Branchen-Report des Krypto-Datenanbieters CoinGecko zeigt das eindrucksvoll.

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Der vorletzte Bullrun im Jahr 2017 hat durch den Aufstieg von Ethereum und der Möglichkeit, Tokens auf dieser Blockchain zu programmieren, zu einer kambrischen Explosion von Altcoins geführt, die deren Zahl schnell in die Tausende geführt hat. Zwischen 70% und 80% dieser Tokens haben den damaligen Bullrun nicht überlebt. Eine ähnliche Dynamik konnte im letzten Bullrun beobachtet werden und hat die Zahl der Altcoins weiter anschwellen lassen. Auch nach dem letzten Zyklus sind die meisten dieser Projekte wieder in der Versenkung verschwunden. Selbst diese Zahl verblasst jedoch im Vergleich zu der Entwicklung seit 2021, die im Chart oben zu sehen ist. Seit dem Ende des letzten Bullruns ist die Zahl der Altcoins von etwa 400.000 auf knapp über 2,5 Millionen Coins angewachsen.

Privat-Investoren haben das Nachsehen

Diese Dynamik ist durchaus problematisch. Die meisten Altcoins sind sehr experimentell und der mögliche Anwendungsfall ist oft ein fernes Versprechen an die Zukunft. Nichtsdestotrotz ist das Potenzial hinter der Technologie und dem dezentralen Ansatz des Sektors sehr groß, da die Welt zunehmend digitaler wird und analoge Vermögenswerte den Übergang in diese neue Welt hinbekommen müssen. Der Krypto-Sektor liefert die Infrastruktur genau dafür.

Doch wie angesprochen wird es für Privatinvestoren zunehmend schwieriger, frühzeitig in diese Projekte zu investieren, da die Spielregeln der alten Welt zunehmend auch im Krypto-Sektor Anwendung finden. Viele Krypto-Projekte starten nicht mehr wie früher in einem allgemein zugänglichen Initial Coin Offering (das dezentrale Pendant zu einem IPO) unter niedrigen Bewertungen, sondern durchlaufen mehrere private Seed Rounds und Pre-Sales, zu denen nur bestimmte Investoren Zugang bekommen. Oft wird eine Mindesthöhe für das Investment gefordert und die Teilnahme ist nur auf Einladung über Whitelist-Plätze möglich. Viele Privat-Investoren bleiben hier auf der Strecke und können erst in diese Projekte investieren, wenn sie unter hohen Bewertungen auf öffentlichen Krypto-Börsen gelistet werden.

Das gilt jedoch nicht für eine bestimmte Kategorie von Altcoins: Memecoins. Memecoins sind Kryptowährungen, die auf Internet-Memes basieren und keine ernsthafte technologische oder wirtschaftliche Grundlage aufweisen. Es geht einzig um den „Witz“ daran und um das Momentum, das erzeugt wird, wenn viele Investoren auf diese Coins aufspringen. Das Ganze hat mehr mit einer Wette im Casino gemein als mit einem echten Investment. Ein guter Vergleich aus der traditionellen Finanzwelt ist die Memestock-Mania rund um die GME-Aktie.

Ein Großteil der Millionen an neuerzeugten Altcoins fällt auf diese Kategorie zurück. Man kann die Uhr danach stellen: Trump, Biden oder eine andere öffentlichkeitswirksame Person äußern sich medienwirksam und keine halbe Stunde später wird bereits der erste Memecoin dazu existieren. Während einige wenige frühe Spekulanten von den initialen Kursexplosionen profitieren, stellen diese Coins für die meisten ein Kapital-Grab dar. Doch auch Krypto-Projekte mit echten Anwendungsfällen sind von diesem Problem betroffen, da die digitale und dezentrale Natur des Sektors eine Nachahmung einfach macht. Vorreiter-Projekte mit einer echten Innovation werden schnell kopiert, da der Code oft Open Source ist. Mit Hilfe von KI geht dies mittlerweile umso schneller.

Diese Übersättigung macht das Investment in Altcoins zu einer zunehmenden Herausforderung

Investments in den Altcoin-Sektor, vor allem in Coins mit einer geringen Marktkapitalisierung, waren schon immer ein schwieriges Handwerk. Diese neue Marktdynamik macht es für die meisten Investoren jedoch immer schwerer, überhaupt noch von dem eigentlich gigantischen Potenzial hinter dem Sektor zu profitieren. Die meisten seriösen Projekte mit starken Ressourcen sind in der Phase mit der größten Wachstumschance nur noch schwer zugänglich. Für den Rest gestaltet sich die Suche nach einem Überflieger zunehmend wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Zudem entzieht die schiere Menge an neuen Coins das Kapital den Projekten, die wirklich einen vielversprechenden wirtschaftlichen Ansatz haben und nicht durch Venture Capital finanziert werden.

Es ist trotzdem noch möglich, starke Altcoin-Projekte mit extremen Wachstumspotenzial zu finden. Man muss jedoch umso mehr auf notwendige Kriterien achten. Eine starke und wachsende Nutzerschaft ist wichtig, ebenso wie ein hohes Handelsvolumen. Die Qualität des Anwendungsfalls muss stimmen – heißt, das Projekt muss ein echtes Problem mit seinem Ansatz lösen oder muss deutlich besser als die bereits vorhandenen Angebote funktionieren. Entscheidend ist auch die Bewertung – hier ist vor allem die vollständig verwässerte Bewertung (TVL) und nicht die Marktkapitalisierung entscheidend, da die TVL Hinweise darauf geben kann, ob in den nächsten Monaten signifikante Mengen an Kapital von frühen Investoren freigesetzt und auf den Markt geworfen wird.

Auch ein starkes Narrativ ist wichtig, da in der heißen Phase eines Bullruns vor allem die Emotionen der Anleger und das allgemeine Markt-Momentum den Takt vorgeben. Starke Narrative für diesen Bullrun sind bisher der Web3 Gaming Sektor, der Real World Assets Sektor und der KI-Sektor. Auch die Solana-Infrastruktur und viele darauf stattfindende Projekte stehen in diesem Bullrun im Rampenlicht, da Solana sich zunehmend als echte Konkurrenz für Ethereum etabliert.

Altcoins sind und bleiben eine Wette mit hohen Risiken, auch wenn der Ertrag weiterhin astronomisch sein kann. Es ist jedoch kein Muss, dieses Risiko zu gehen, um an dem generellen Potenzial des Sektors teilhaben zu können. Die Wette mit dem besten Chance/Risiko-Verhältnis auf den gesamten Sektor ist immer noch Bitcoin, sowie die Infrastrukturen, auf denen der beschriebene Wahnsinn stattfindet. Ein kompaktes Portfolio aus Bitcoin, Ethereum, Solana und ein paar wenigen weiteren Positionen liefert bereits eine starkes Engagement in den Sektor, ohne die erheblichen Risiken bei kleineren Altcoins tragen zu müssen.

Denken Sie langfristig!

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