Kompakt:
- Ripple könnte sich einen neuen Standort suchen.
- Großbritannien und Singapur wurden ins Gespräch gebracht.
- Grund sind die ungünstigen regulatorischen Bedingungen in den USA.
In einem Interview mit Fortune zeigte sich Chris Larsen, seines Zeichens Executive Chairman von Ripple, frustriert über die regulatorischen Bedingungen in den USA. Laut Larsen bieten fast alle Länder auf der Welt bessere Bedingungen, im Gegensatz dazu sind die USA seiner Auffassung nach gegenüber Kryptowährungen geradezu feindlich gesonnen.
Das Unternehmen ist mit seinem Hauptsitz in San Fransisco beheimatet und Larsen brachte sowohl Großbritannien als auch Singapur ins Gespräch. Ob und wann das Unternehmen seinen Standort verlegen könnte, steht allerdings nicht fest.
Zusätzlich stünde das Unternehmen mit diesem Schritt wahrscheinlich nicht automatisch außerhalb des Einflussbereichs von US-Behörden und ihren regulatorischen Maßnahmen.
Ripple im Streit mit Anlegern und SEC
Die US-Aufsichtsbehörde SEC hat ihren Ruf weg. So setzte man sich gegen Telegram durch und verhinderte den Start des Gram Token und sorgte für eine Rückabwicklung des milliardenschweren ICOs.
Larsens eigenes Unternehmen liegt mit der Security and Exchange Commission im Clinch, ob XRP als Wertpapier einzustufen ist oder als Kryptowährung. Gleichermaßen hatten Anleger gegen Ripple geklagt, weil sie sich durch XRP als nicht genehmigtes und nicht registriertes Wertpapier geschädigt sehen.
Das Unternehmen hält dagegen, dass XRP eine eigene, dezentrale Kryptowährung ist, die eigenständig von Ripple operiert. Gleichermaßen hält das Unternehmen aber den Löwenanteil an XRP und verkauft Teile seiner Bestände auch immer wieder auf dem freien Markt.
Trump ist schuld
Ein Grund für die festgefahrene Haltung gegenüber Kryptowährungen sei die Strategie unter US-Präsident Trump. Seine Administration würde demnach gegen Kryptowährungen vorgehen, weil dieser Bereich von China dominiert wird.
Sollte der Gegenkandidat Joe Biden in der bevorstehenden Wahl das Rennen machen, so sieht Larsen gute Chancen für einen Wandel, wie er im Gespräch verriet. Inwiefern dies seinem Unternehmen helfen könnte, ist allerdings fraglich.
Schlussendlich entscheidet in dem Streit mit den Anlegern ein unabhängiges Gericht. Dieses könnte zwar von einem Beschluss der SEC geleitet werden, nicht aber von einem Wechsel im Weißen Haus.