Regulierung

Nigeria: Steigende Bitcoin-Akzeptanz verlangt Regulierung


Kompakt:

  • Die nigerianische Finanzmarktaufsicht will Unternehmen und Dienstleister regulieren.
  • Dabei hat sie überwiegend den Handel und Investmentberatung mit Bitcoin im Blick.
  • Nigeria gehört weltweit zu einem der stärksten Wachstumsmärkte für Bitcoin.

Die nigerianische Finanzmarktaufsicht will den Handel und Dienstleistungen mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen regulieren. Dazu gehören insbesondere Geschäfte, die sich mit Anlageberatung oder Verwahrung von Kryptowährungen im Kundenauftrag befassen. Sie gilt aber auch für Emittenten von Token im Zusammenhang mit ICOs und STOs.

Anbieter sollen sich mit ihrem Geschäft bei der Aufsicht registrieren und fortan regulatorischen Auflagen entsprechen müssen. Als Grundsatz gilt dabei, dass alle Token und Kryptowährungen als Wertpapiere anzusehen sind, bis das Gegenteil bewiesen ist. Es darf davon ausgegangen werden, dass es jedoch keine Debatte über den rechtlichen Status von Bitcoin und Co geben wird, denn die Aufsicht kategorisiert Kryptowährungen an anderer Stelle als Wirtschaftsgut (commodity).

Damit richtet sich dieser Teil der Regulierung also primär gegen Anbieter, die wie auch immer geartete Token Sales abhalten. Sie sind nun gezwungen, alle gewerbsmäßigen Aktivitäten zu melden und geltenden Standards zu entsprechen.

Bitcoin in Afrika auf dem Vormarsch

Bereits im Jahr 2019 zeichnete sich ab, dass Bitcoin sich in einer Reihe von afrikanischen Ländern steigender Beliebtheit erfreut. Die Anleger werden insbesondere von der wirtschaftlichen und strukturellen Schwäche in den jeweiligen Ländern motiviert.

Auch ein mangelndes Vertrauen in die Problemlösungsfähigkeit der jeweiligen Regierung sorgt für ein wachsendes Interesse an einer Alternative. Ob die Anleger Bitcoin als reine Alternative zu staatlichen Währungen wahrnehmen oder eher als Spekulationsgut in Krisenzeiten, gilt als umstritten. Fakt ist, dass die Datenlage eine steigende Akzeptanz unterstreicht.

Damit gehört die Region zurzeit zu einem der stärksten Wachstumsmärkte für Bitcoin. Die nun angestrebte Regulierung dürfte primär dem Verbraucherschutz dienen.

Nigeria steht vor Problemen

Neben der Schwäche der landeseigenen Währung Naira, führt Nigeria immer noch Krieg gegen Boko Haram im Landesinneren. Der Konflikt dehnt sich auch auf die benachbarten Staaten aus und gefährdet den Frieden und die Stabilität in der Region.

Gleichzeitig ist Nigeria aber auch die größte Volkswirtschaft auf dem afrikanischen Kontinent und besitzt daher grundsätzlich sehr gute Entwicklungschancen. Diese Entwicklung wird jedoch neben dem militärischen Konflikt durch Korruption stark gedämpft.

Diese verschlechterte Situation bei gleichzeitig guter Ausgangslage lässt sich in einem gewissen Umfang auch auf einige südamerikanische Länder übertragen. Eine Studie belegt, dass auch dort die Bevölkerung Bitcoin gegenüber aufgeschlossener ist. Damit bleibt Bitcoin als Alternative zu staatlichen Währungen im Rennen, und zwar insofern, als das strukturschwache Staaten Problemlösungen herbeiführen müssen oder sich unter Umständen Parallelstrukturen ausgesetzt sehen.

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