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Vodafone verlässt Libra Association – Die Gemeinschaft könnte auseinanderfallen

Vodafone Libra
Bildquelle: Johannes Plenio, pixabay.com

Vodafone zieht sich zurück

Nachdem in den letzten Wochen immer mehr Experten davon ausgingen, dass Libra im Jahr 2020 nicht das Licht der Welt erblicken wird, trennt sich nun einer der wichtigsten Partner. Die Vodafone Group hat damit die Libra Association offiziell verlassen.

Das Telekommunikationsunternehmen will sich zukünftig verstärkt auf den afrikanischen Markt konzentrieren. Dabei wird es in erster Linie um den allgemeinen Ausbau von Netzinfrastruktur gehen. In Bezug auf die Entwicklung eines mobilen Zahlungssystems wird der Schwerpunkt auf M-Pesa liegen, welches sich in Kenia bisher als besonders erfolgreich erweisen konnte.

Dadurch wird die Libra Association erheblich geschwächt, denn nun verbleibt nur noch Iliad als einziges Telekommunikationsunternehmen in der Runde.

Nicht der erste Abgang

Bereits vor der offiziellen Gründung der Association waren Abgänge wichtiger und großer Konzerne zu verzeichnen. So musste man früh auf die Unterstützung von eBay verzichten. Wesentlich schmerzhafter dürfte aber der Wegfall von PayPal, MasterCard und VISA gewesen sein, deren Expertise fehlen wird.

Allerdings ließ Vodafone verlauten, dass man die Situation genau beobachten werde und ggf. später dazustoßen wird. Ein schwacher Trost, denn ohne ein klares Bekenntnis durch starke Partner wird es die Libra Association schwer haben den Dialog mit der Politik erfolgreicher zu gestalten.

Das Vorhaben von Facebook stieß weltweit auf großen Widerstand. In den USA musste Marc Zuckerberg vor einem Ausschuss Stellung beziehen und machte dabei nicht immer eine gute Figur. Auch in Europa will man lieber auf Libra verzichten.

Angst vor dem Konzerngeld

Schon seit längerem ist man seitens Libra umgeschwenkt und spricht nicht mehr von einer digitalen Währung, sondern von einem Zahlungssystem. Doch das täuscht nicht darüber hinweg, dass sich der Gegenwert von Libra von einem Währungskorb ableiten soll.

Damit war vom ersten Tag an klar, dass alle Staaten währungspolitische Interessen gegen Libra verteidigen müssen. Was wäre, wenn Libra ein globaler Erfolg wird? Wer bestimmt, welche Währung in den Korb darf? Und wie hoch soll der prozentuale Anteil jeder Währung sein?

Der Einfluss, den sich die Unternehmen damit sichern würden, wäre immens. Daher gilt nicht zu erwarten, dass sich die Haltung der G7 Staaten in naher Zukunft ändern wird.

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