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USA: Infrastrukturpaket torpediert Kryptowährungen

Bitcoin Senat
Bildquelle: Jens Junge, pixabay.com

Kompakt:

  • In den USA kommt es zum politischen Showdown um die Besteuerung von Kryptowährungen.
  • Ein Gesetzentwurf könnte dafür sorgen, dass Teilbereiche der Industrie benachteiligt werden.
  • Eine Abstimmung über das Infrastrukturpaket wird am Samstag erwartet.

Ein Infrastrukturpaket soll dafür sorgen, dass genügend Mittel vorhanden sind, um die wichtigsten Einrichtungen der USA wieder instand zu setzen. Eigentlich also ein Gesetzentwurf, der sich in erster Linie mit dem Bau von Straßen, Flughäfen und Brücken beschäftigt. Insgesamt 1 Billionen US-Dollar wollen die USA auf den Tisch legen, um alles auszubessern.

Doch irgendwie muss die stattliche Summe finanziert werden und hier kommen auch Kryptowährungen ins Spiel. Im Prinzip geht es um die Besteuerung jener Unternehmen, die innerhalb der Industrie eine Schlüsselrolle spielen. Dabei hat man aber nicht nur Börsen und Broker im Blick, sondern etwa auch Miner oder Betreiber von Validatoren.

Derweil gestaltet sich die Situation verworren, denn es existieren zwei Änderungsvorschläge, wie man eine bessere Besteuerung ermöglichen kann und wer davon ausgenommen werden sollte. Es handelt sich also um ein politisches Tauziehen, bei dem es eine Menge Verlierer geben könnte, welches aber noch nicht entschieden ist.

Proof of Stake ist in Gefahr

Im Kern sollen Anbieter verpflichtet werden, eine Schnittstelle zu den Steuerbehörden zu bilden. Damit sollen die Transaktionen und Einnahmen von US-Bürgern direkt gemeldet werden. Das würde es schließlich ermöglichen, ihre Gewinne besser oder überhaupt zu besteuern.

Es scheint also beschlossene Sache zu sein, dass ein solches Überwachungssystem kommen wird. Einzige Streitfrage ist lediglich, wer als Anbieter zählen soll und wer nicht. Ein Änderungsvorschlag, der auch von Präsident Biden unterstützt wird, klammert zumindest Miner und Hersteller von Wallets von der Meldepflicht aus. Damit wäre Bitcoin also weitestgehend aus dem Schneider. Der zweite Änderungsvorschlag, der auch von Senatorin Cynthia Lummis unterstützt wird, fand bisher keine Beachtung, obwohl er im Sinne der ganzen Industrie gewesen wäre.

Das Problem bei dem von der Biden Administration favorisierten Entwurf ist jedoch, dass Proof of Stake nicht ausgenommen wird. Daher würde auch das ganze DeFi-Ökosystem auf einen Schlag dazu verpflichtet werden, Reports über Nutzer aus den USA an die IRS zu schicken. Gleiches würde auch für Blockchains wie etwa Cardano gelten, die auf Proof of Stake basieren und zukünftig dann auch für Ethereum. Würde der Vorschlag morgen die Zustimmung erhalten, dann könnten folgende Gruppen als Anbieter gelten:

  • Open-Source-Entwickler
  • Staker und Validatoren
  • DeFi-Protokolle bzw. ihre Urheber

Damit laufen die USA Gefahr, sich selbst als Standort zu demontieren, wie prominente Figuren der Industrie öffentlich angemerkt haben. Darunter auch Sam Bankman-Fried, der sich für eine bessere Regulierung aussprach, welche die technologischen Eigenschaften auch würdigt.

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