Regulierung

US-Kongress: Verbot für Bitcoin Mining vorgeschlagen


Hilfe! Wir können es nicht kontrollieren!

Letzte Woche wurde ein Vorschlag an den US-Kongress herangetragen, dessen Tragweite erhebliche Folgen für alle dezentral gestalteten Kryptowährungen haben könnte. Erneut wurde Bitcoin mit nationalen und internationalen Verbrechen in Verbindung gebracht.

In dem vorliegenden Fall ging es konkret um den Schmuggel von Menschen. Ein Thema, welches in den USA große Aufmerksamkeit erregt, nicht zuletzt, weil die Trump-Administration keine illegalen Einwanderer mehr über die gemeinsame Grenze mit Mexiko wünscht.

Neben dem Bau einer Mauer in der Wüste, hat man nun eine neue Idee, die zwar nicht aus Regierungskreisen stammt, aber dennoch in das politische Tagesgeschäft eingebracht wurde.


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Miner in die Verantwortung nehmen

Konkret geht es darum den Finanzfluss auf der Blockchain besser zu kontrollieren. Schließlich laufe der Handel bereits dezentral und lasse sich deshalb nur schwer verfolgen. Rund 1 Milliarde US-Dollar rechnet man in einem schriftlichen Bericht illegalen Aktivitäten zu, die dieses Jahr mit Hilfe von Bitcoin abgerechnet wurden.

Um in Zukunft eine bessere Handhabe zu besitzen, sollen sogenannte “virtual asset transaction validators“ eine Buchführung garantieren, die eine Überprüfung der Finanzströme möglich macht. Im Prinzip stellt man sich vor, man könne auf dem Weg die gleichen Kontrollen umsetzten, wie bei den Banken.

So lautet der Vorschlag von David Murray vom „Financial Integrity Network“. Doch mit diesen Validatoren ist letztlich niemand anderes gemeint, als die Bitcoin Miner. Dabei scheint der Vorschlag vollständig zu ignorieren, was Mining überhaupt ist.

Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt

Das es sich hier um eine dezentrale Infrastruktur handelt und Miner gar nicht wissen können, wessen Transaktionen sie da grade verifizieren, scheint David Murray nicht zu stören. Die dezentrale Struktur von Bitcoin sorgt dafür, dass es sich um eine Zahlungsinfrastruktur handelt, die keine Unterschiede zwischen den Akteuren und ihren Transaktionen macht.

Im Prinzip ist das ein ähnliches Phänomen wie bei Bargeld. Man stelle sich vor, dass bei jeder Zahlung durch den Empfänger verbindlich gefragt werden müsste, woher die Scheine stammen. Das ist zwar gemäß der Geldwäscherichtlinien ab einer gewissen Höhe der Summe der Fall, betrifft aber nicht den Alltag.

Die Lesart bei dem nun vorliegenden Vorschlag ist aber eine andere. Denn dann müssten Miner solche Informationen wissen und zwar für jede Transaktion.

Will man ein Totalverbot?

Es stellt sich daher die ernsthafte Frage, ob in den USA auf politischer Ebene durch Interessensgruppen, mehr oder minder offen, auf ein vollständiges Verbot von dezentralen Kryptowährungen hingearbeitet wird.

Denn würde man den Vorschlag in die Tat umsetzen, dann müssten alle in den USA ansässigen Miner sofort den Betrieb einstellen. Die Logik gebietet zwar, dass einem Sollen auch ein Können vorausgehen muss, jedoch muss sich die Gesetzgebung dem nicht zwingend unterordnen.

Und so könnte es sein, dass man Miner zu etwas verpflichten will, was die von ihnen unterstützte Technologie gar nicht hergibt. Murray bestätigte offen, dass er sich über die Konsequenzen bewusst sei und verwies darauf, dass es keine Verpflichtung gäbe jede Form von Technologie zu ermöglichen. Sehr wohl aber eine Verpflichtung Finanztransaktionen zu überwachen.

Quellen: Coindesk, Businesstelegraph

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