Recht

Steven Seagal leistet Strafzahlung wegen unlauterer Finanzwerbung


Wie die „Security and Exchange Commission“ am Donnerstag mitteilte, musste der berühmte Schauspieler Steven Seagal eine Strafzahlung leisten. Seagal hatte im Jahr 2018 Werbung für die das ICO von „Bitcoiin“ (B2G) gemacht.

Die US-Börsenaufsicht sah es als erwiesen an, dass Seagal die Werbung für das Finanzprodukt ohne Hinweis auf seine persönlichen Einkünfte und die damit verbundenen geschäftlichen Interessen betrieb. Dazu sei er aber verpflichtet gewesen. Seagal hatte u. a. auf Twitter für das ICO geworben und seinen Fans zu einem Investment geraten.

Im Gegenzug versprach man ihm für sein „Endorsement“ 250.000 US-Dollar in bar und außerdem B2G Token im damaligen Gegenwert von 750.000 US-Dollar.

Glimpflich davongekommen

Die Strafe fiel für den Schauspieler und Kampfkunstexperten relativ glimpflich aus. Seagal musste 157.000 US-Dollar aus den erhaltenen Einkünften zahlen und zusätzlich nochmal den gleichen Betrag als Strafe.

Außerdem darf er die nächsten drei Jahre keine Werbung für Finanzprodukte oder Wertpapiere machen. Im Gegenzug muss Seagal ein Verschulden nicht eingestehen oder in irgendeiner Form bestreiten. Der Vorgang kommt also der Einstellung des Verfahrens unter Auflagen gleich, bei der weder die Schuld, noch die Unschuld festgestellt wird.

Laut der SEC laufen aber immer noch Ermittlungen in der Angelegenheit. Bereits im Jahr 2017 wies die US-Börsenaufsicht darauf hin, dass unlautere Werbung für Wertpapiere verboten ist. Ihrer Ansicht nach fiel das B2G ICO in ihren Zuständigkeitsbereich und in dieser Konsequenz hat die Behörde die Ermittlungen aufgenommen.

„Bitcoiin“ nur ein Scam

Neben der Erkenntnis, dass die SEC bei unlauteren Werbeaktionen durch Prominente kein Pardon kennt, offenbart der Fall aber auch etwas über die Strukturen des Marktes. Während man Seagal horrende Summen anbot, um den Token erfolgreich zu vermarkten, hatte man wenig von tatsächlichem Wert anzubieten.

Laut CoinMarketCap hatte der Token in den letzten 24h ein globales Handelsvolumen von 2,21 US-Dollar. Die Website des Projekts ist nicht mehr erreichbar. Obwohl diese fatale Entwicklung fast schon beispielhaft für den kompletten ICO-Markt des Jahres 2018 ist, gilt es auch in Zukunft vorsichtig zu sein.

Auch in Zukunft werden zweifelhafte Projekte versuchen prominente Stimmen zu kaufen, um sich Legitimität zu verleihen. Wenigstens steht Steven Seagal die nächsten drei Jahre dafür nicht mehr zur Verfügung.

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