- IOTA soll mit seiner Distributed Ledger Technologie die Basis für ein faires Social Media Netzwerk werden.
- Im Fokus des Projekts stehen insbesondere die Privatsphäre der Nutzer und ihr Eigentum an den geteilten Daten. Eine Monetarisierung eigener Inhalte soll ebenfalls möglich sein.
Mit Society2 will ein Entwicklerteam die Technologie von IOTA Streams für die Basis eines neuen Social Media Netzwerks nutzen. IOTA Streams ist ein Framework für kryptografische Anwendungen, welches als multifunktionales Second Layer Datenübertragungsprotokoll für verschiedene Anwendungen eingesetzt werden kann.
Nutzer von Society2 sollen in die Lage versetzt werden eine digitale Identität, sprich ihr Social Media Profil, verschlüsselt auf IOTAs Tangle zu verwalten. Mit diesem globalen Profil können sie sich auf verschiedenen Plattformen anmelden, sofern diese den Standard unterstützen.
Auf diesem Weg sollen die Anwender die volle Kontrolle über ihre eigenen Daten erhalten und gleichzeitig auch Schutz vor sammelwütiger Marktforschung genießen.
Nutzer ziehen bisher nicht mit
Der Ansatz von Society2 ist technisch interessant und der Schutz der Nutzerdaten aus ethischer Sicht ehrbar und begrüßenswert. Allerdings ist das Projekt nicht die erste Social Media Plattform, die es mit Dezentralisierung probiert.
Bisher fehlen bei allen anderen Mitbewerbern die Nutzer oder die Plattformen können nur Inhalte aus dem Reich der Verschwörungstheorien anbieten, weil sich der Mainstream einfach nicht für alternative Konzepte interessiert. Infolgedessen verkommen diese Plattformen entweder zu einer Content-Wüste oder zu einem Panoptikum.
Jüngst zeigte sich bei der Kanalsperre des Blocktrainers, dass die Ausweichmöglichkeiten keine Alternativen für etablierte Influencer sind. Ironischerweise kann ausgerechnet ein YouTube-Kanal, der sich mit Dezentralisierung, Kryptowährungen und Zukunftsthemen beschäftigt, nicht auf die zentralisierte Plattform verzichten.
Kein Fairplay
Society2 ermöglicht es im Prinzip auch bestehenden Social Media Plattformen mitzuziehen und die auf dieser Basis erstellten Nutzerprofile zu unterstützen. Hier offenbart sich der Interessenskonflikt und der bisher ausbleibende Erfolg von allen Versuchen YouTube, Facebook und Twitter Konkurrenz zu machen.
Alle Plattformen sind mit dem Handel der Nutzerdaten groß und erfolgreich geworden. Der Verkauf von Werbung steht erst an zweiter Stelle. Die Unternehmen können also gar kein Interesse daran haben, die Angebote fairer zu gestalten. Die Nutzer sind das Produkt.
Es darf also gespannt darauf gewartet werden, ob Society2 das Spannungsfeld zwischen den Interessen der Nutzer und denen der Unternehmen auflösen kann. Dabei setzt das Projekt auf eine faire Vergütung zwischen Nutzern, Herausgebern und Betreibern der Social Media Plattformen. Ein Modell, wie man es in ähnlicher Form auch von Brave kennt.