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Ripple plant Stablecoin auf Ethereum: Welche Rolle spielt XRP in Zukunft?

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  • Ripple will einen eigenen Stablecoin ins Leben rufen, der auf dem XRPL und Ethereum basiert.
  • Besichert werden soll der Stablecoin mit einer Dollar-Reserve und US-Staatsanleihen.
  • Mit dem Angebot möchte man institutionelle Kunden und den DeFi-Sektor bedienen.

Ripple plant einen Stablecoin, will aber noch den Segen der Aufsichtsbehörden vor dem Start abwarten. Dem Plan schickt man die Prognose voraus, dass der Markt für Stablecoins im Jahr 2028 auf 2,8 Billionen US-Dollar anschwellen könnte. Aktuell ist er 150 Milliarden Dollar schwer und wird von Tether mit USDT und Circle mit USDC dominiert.

Obgleich weder ein Name noch ein Ticker bekannt ist, steht jedoch jetzt schon fest, dass es sich um einen US-Dollar-Stablecoin handeln wird. Die Besicherung soll im Verhältnis 1:1 erfolgen, daher sollen Anleger sichergehen können, dass entweder Dollar, US-Staatsanleihen oder gleichwertige Assets die Deckung besorgen. Ripple hat sein Geschäft durch Akquisitionen von Kryptoverwahrern in den vergangenen 12 Monaten gezielt ausgebaut. Damit verfügt man nicht nur über deren Erlaubnisse für bestimmte Finanzgeschäfte, sondern auch über die notwendige Infrastruktur für einen Stablecoin. Zielgruppe für den neuen Stablecoin sollen institutionelle Kunden sein. Zudem möchte man Liquidität im DeFi-Sektor bereitstellen.

Letzterer ist im Gesamtbild aber nicht auf dem XRP Ledger beheimatet, was dafür sorgt, dass man technologisch ebenfalls auf die größte Smart-Contract-Plattform der Welt setzt.

Welche Rolle soll XRP überhaupt noch spielen?

Ethereum ist auf dem Papier Ripples zweite Wahl, denn dort ist der DeFi-Markt schließlich am größten. Tatsächlich dürfte es sich aber um die erste Wahl handeln, denn der XRP Ledger spielt im direkten Vergleich keine Rolle. Andere Blockchains haben es ebenfalls schwer Ethereum das Wasser zu reichen, aber der XRPL wird selbst vom Rest des Marktes komplett abgehängt.

Sicherlich ist es besser, einen Stablecoin auf vielen Chains bereitzustellen, um Interoperabilität zu gewährleisten und Marktanteile zu sichern. Auch USDT und USDC sind auf verschiedenen Blockchains verfügbar. Für XRP wird die Stablecoin-Initiative von Ripple aber zu einer existenziellen Frage, denn eigentlich sollte XRP als Liquiditätspool dazu dienen, global Zahlungen im großen Maßstab abzuwickeln. Das kann XRP zwar immer noch leisten, aber warum auf XRP setzen, wenn man einen tokenisierten US-Dollar haben kann? Es ist also nicht nur die Wahl der Blockchain, welche XRP gefährlich wird, sondern die Tatsache, dass Ripple in Konkurrenz zum hauseigenen Token geht. Nominell ist XRP nicht Teil des Unternehmens, wohl aber der Unternehmensfinanzierung. Ein Umstand, welcher für die nicht gänzlich unberechtigte Klage der SEC gesorgt hat. Dass man den XRP Ledger für eigene Produkte verwendet, ist nicht irrelevant für Anleger. Denn viele investieren in XRP, weil sie darauf spekulieren, dass der Token eines Tages eine besondere Rolle spielen wird, weil Ripple auf diesen Ledger setzt. Diese Investment-These scheint einen Bruch zu erleiden, wenn Ripple damit beginnt, seine Produkte auch woanders auszurollen.

Ripple verkauft die Entscheidung selbstredend anders. XRP soll nach wie vor als Asset eine Brücke bilden. Insbesondere bei DeFi-Anwendungen soll XRP seine Rolle als Liquiditätspool erfüllen und beim dezentralen Handel von digitalen Assets immer die kostengünstigste Route bereitstellen. Zumindest auf dem XRP Ledger. Am Ende muss sich also zeigen, ob XRP durch den Stablecoin gestärkt oder geschwächt wird.

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