Ein 26-jähriger Mann wurde am Donnerstag im Bezirk Baden in Österreich festgenommen. Dem Mann wird vorgeworfen mehrere Betrugsdelikte in Österreich begangen zu haben. Um seine Opfer zu täuschen gab er vor Bitcoin-Millionär zu sein und über ein Vermögen von 5000 BTC zu verfügen.
Die österreichischen Behörden ermittelten seit dem 19. Februar 2020. Anlass war die Anzeige eines Geschädigten, der im Rahmen eines Beteiligungsgeschäfts von dem Beschuldigten um 3,7 Millionen Euro betrogen worden sein soll.
Unter dem Vorwand, seine 5000 Bitcoin nicht auslösen zu können, ließ er sich mehrfach von den Geschädigten auszahlen. Dabei gab er vor, dass ein Teil der Vorauszahlungen auch dazu dienen sollte, sein Bitcoin-Vermögen auszahlbar zu machen. Insgesamt soll der Tatverdächtige seit Juni 2019 mehrere Beteiligungs- und Immobiliengeschäfte abgeschlossen haben. Darunter einen Kaufvertrag für eine Luxusimmobilie im Wert von 15 Millionen Euro.
Wir brauchen mehr „Bitcoin Education“
Zugegeben, die Schuld an einem Betrug, trägt am Ende immer der Täter. Dennoch fallen im Zusammenhang mit den Taten unmittelbar Ungereimtheiten auf. Dazu gehört der Umstand, dass ein echter Bitcoin-Millionär vermutlich seine Vermögenswerte selber kontrolliert.
Gleichermaßen braucht jemand, der Selbstverwahrung betreibt, keine Anzahlung jedweder Art, um sein Bitcoin-Vermögen auf der Blockchain zu transferieren oder an einem Handelsplatz zu veräußern. Allenfalls eine geringe Liquidität des gewählten Handelsplatzes und KYC-Verfahren könnten Auszahlungen verzögern.
Diese Probleme werden aber für vermögende Kunden in der Regel durch OTC-Broker gelöst. Wäre mehr über die Geschichte und Funktionsweise der Technologie von Bitcoin bekannt, dann wären solche Delikte vermutlich wesentlich schwieriger. Je mehr ein potentielles Opfer über das Thema weiß, desto schwieriger ist es am Ende für einen Betrüger überzeugend zu sein.
Nicht einwickeln lassen
Gleichermaßen versuchen immer wieder Betrüger, Opfer davon zu überzeugen, dass sie entsprechende Vermögenswerte in Kryptowährungen oder Bargeld besitzen. Dabei werden häufig Bartransaktionen genutzt, um entweder mit Falschgeld oder fingierten Transaktionen auf der Blockchain den Handelspartner zu betrügen.
Sollte ein Bargeschäft erwünscht oder nicht zu vermeiden sein, dann empfiehlt sich ein Treffen bei einem Notar oder einem Bankberater, der das Geld auch direkt verwahren kann. Es sollten sicherheitshalber zwei Bestätigungen auf der Bitcoin-Blockchain abgewartet werden, bis mit einer Auszahlung begonnen wird. Handelt es sich um einen Altcoin, so kann es sinnvoll sein sogar noch mehr Bestätigungen abzuwarten.
Es sollte ebenfalls auch genug Zeit sein, um Bargeld mit entsprechenden Mitteln zu überprüfen. Sollte der Handelspartner drängen gute Sicherheitsstandards außer Acht zu lassen, egal aus welchen Gründen, so ist es besser, das Geschäft zu verschieben oder abzulehnen.