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Litecoin will MimbleWimble implementieren – Transaktionen bald anonym möglich

Litecoin Münze mit Kleingeld
© Michaela Richter, Bitcoin-Kurier

Zwei neue Vorschläge

Gestern hat die Litecoin Foundation zwei neue Vorschläge veröffentlicht, um mit Litecoin zukünftig anonyme Transaktionen zu ermöglichen. Die Autoren der Änderungsvorschläge – Charlie Lee, Andrew Yang und David Burkett – gehen auch auf die aktuelle Situation am Markt ein.

Die Möglichkeit Transaktionen anonym durchzuführen sei notwendig, um in einem regulierten Umfeld Hürden zu meistern, die ansonsten dazu führen könnten, dass Kryptowährungen nicht mehr barrierefrei genutzt werden können. 

Auch Firmen, die sich auf Blockchain-Analyse spezialisiert haben, werden darin als ein Risiko beschrieben. Um der veränderten Situation begegnen zu können, sollen Nutzer zukünftig in der Lage sein für mehr Privatsphäre zu optieren. 

Neue Blöcke

Um das Protokoll in seinem Funktionsumfang zu erweitern, schlagen die Autoren sogenannte „Extension Blocks“ vor, die zusammen mit der eigentlichen Blockchain laufen werden. Auch die Block Time soll gleichbleiben, daher wird im Schnitt nach 2,5 Minuten ein neuer Block gefunden.

Bereits im August hatte man einen Spendenaufruf gestartet, um die Entwicklung zu finanzieren. Man verriet damals bereits, dass es sich um das MimbleWimble Protokoll handeln werde. Nun sind also auch die Details auf dem Tisch und der Weg für die Integration ist auch klar. 

Es stellt sich nur die Frage, ob man sich nicht am Ende ein Ei in das eigene Nest gelegt hat. Denn die Transparenz anderer Blockchains macht sie für Regulatoren attraktiv und Protokolle die mit Verschleierung arbeiten zu einem möglichen Ziel. 

Zeichen stehen auf Sturm

Grundsätzlich ist der Schritt begrüßenswert, denn wie die Entwickler richtig erkennen, ist der Datenschutz die einzige Antwort auf die aktuellen Entwicklungen. Doch dieser Schutz kann nur über das Protokoll greifen, weil alle Regeln und Gesetze bei einer öffentlichen und transparenten Blockchain ohnehin nicht gelten. 

Erst diese Woche warnte das Bundesfinanzministerium in einem Bericht vor Monero. Es besteht die Gefahr, dass Kryptowährungen in ein „Good Chain“ vs. „Bad Chain“ Szenario geraten. Unabhängig davon, ob ihre dezentrale Struktur sie unangreifbar macht oder nicht, könnten sie geächtet werden.  

Opt-in hat klare Grenzen

Ein Problem, welches ein Opt-in Lösung mitbringt, ist der kaum wirksame Schutz gegen Blockchain-Analysen. Andere Kryptowährungen, die auf ähnliche Mechanismen setzen, zeigen, dass Transaktionen zum Großteil unverschleiert erfolgen.

Daraus ergibt sich die Situation, dass man relativ leicht Rückschlüsse ziehen kann, woher die wenigen anonymen Transaktionen stammen und wer die Empfänger sind. Somit ist ein Opt-in immer ein zweischneidiges Schwert. Erst wenn sich alle Nutzer dafür entscheiden, dann erst ist der Schutz richtig effektiv.

Ist das nicht der Fall, dann schützt man sich in erster Linie nur vor neugierigen Blicken anderer, die über keine technischen Mittel verfügen. Gegen Profis wird es hingegen schwer. 

Quellen: LIP2, LIP3

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