Kompakt:
- Das britische Wirtschafts- und Finanzministerium will Werbung für Bitcoin und Trading regulieren.
- Werbung für klassische Finanzprodukte muss u. a. entsprechende Verbraucherhinweise beinhalten.
- Außerdem dürfen die Werbebotschaften einen bestimmten Rahmen nicht verlassen.
Werbung darf einen bestimmten Rahmen nicht verlassen. Das gilt besonders, wenn Versprechungen in Hinblick auf Investments oder Trading gemacht werden. Dieser Grundsatz gilt in den meisten westlichen Ländern, so auch in Großbritannien.
Allerdings sind Bitcoin und andere Kryptowährungen bisher nicht genau durch den Gesetzgeber erfasst worden, was bedingt, dass Werbung in diesem Sektor ziemlich frei gestaltet werden kann. Diese Freiheit kann aber auch zu einem großen Problem werden, denn der Verbraucherschutz bleibt dann in der Regel auf der Strecke.
Im Ergebnis gibt es nicht nur überzogene Werbeversprechen, sondern auch Vorgehensweisen, die an Betrug erinnern. Das soll sich bald ändern, wie aus einem Dokument des britischen Wirtschafts- und Finanzministeriums hervorgeht.
Financial Conduct Authority als Wachhund
Um zu gewährleisten, dass Firmen zukünftig nicht von guten Standards abweichen, soll die britische Finanzmarktaufsicht alle Aktivitäten überwachen. Entspricht zukünftig die Werbung nicht den regulatorischen Anforderungen, so könnte sie einschreiten und die Werbung untersagen.
Wie die endgültige Fassung des jüngsten Regulierungsvorstoß aussehen könnte, steht noch nicht fest. Zuvor will das Ministerium betroffenen Unternehmen die Möglichkeit geben, sich zu den einzelnen Punkten zu äußern und ihre Expertise beizusteuern. Die öffentliche Konsultation endet am 26.10.2020.
Bürokratie könnte gefährlich werden
So wichtig der Verbraucherschutz auch ist, so gefährlich kann er umgekehrt für Innovationstreiber sein. Das Ministerium wäre gut beraten, die Hürden nicht zu hoch zu setzen. Man denke hierbei insbesondere an die Verfahrensdauer etwaiger Genehmigungen oder Überprüfungen.
Es ist absehbar, dass zusätzliche Regulierung die Marketingmaßnahmen aller Teilnehmer entschleunigt. Auf der anderen Seite dürften Verbraucher zukünftig mehr Vertrauen in Kryptowährungen fassen können.
Schließlich ist absehbar, dass alle unlauteren Angebote an Sichtbarkeit einbüßen werden. Ob Scams und andere Maschen damit gestoppt werden können, ist jedoch mehr als fraglich.