- Britische Banken beabsichtigen Kunden beim Kauf von Kryptowährungen einzuschränken.
- Kunden können damit nur noch Kryptos im Rahmen enger Limits kaufen.
- Der Erwerb mit Kreditkarten fällt je nach Kreditinstitut komplett weg.
In Großbritannien reagieren die Banken auf den FTX-Skandal und die massiven Folgen für den Markt. Hinzu kommt die Situation der DCG, die Involvierung der Silvergate Bank oder jüngst die Vorwürfe gegen Binance. An allen Ecken und Enden kämpft die Branche mit gewaltigen Schwierigkeiten und versucht diese zu bewältigen.
Anfang Februar hatte bereits die britische Finanzmarktaufsicht FCA verlangt, dass sich das Marketing von Krypto-Unternehmen an bestimmte Richtlinien hält. Dabei droht die Behörde bei Verstößen mit bis zu zwei Jahren Haft und verlangt die Einhaltung der Regeln auch von Firmen, die im Ausland sitzen und britische Kunden bedienen.
Jetzt scheinen die Banken zusätzlichen Bedarf zu sehen und versuchen in erster Linie den Kauf von Kryptowährungen mit verschiedenen Mitteln einzuschränken. Der Schritt kommt überraschend, weil Premierminister Sunak bekanntlich an seinen Plänen festhält, auf dem Inselstaat ein Krypto-Hub zu formen. Die Pläne dazu gab Sunak bereits bekannt, als er noch die Rolle als Finanzminister innehatte. Einschnitte beim freien Erwerb von Kryptowährungen, scheinen diesem Gedanken diametral entgegengesetzt zu sein.
Diese Einschränkungen gelten
Die Banken gehen bei den Einschränkungen unterschiedlich vor. So hat etwa Nationwide die Krypto-Käufe mit Debitkarte auf 5.000 britische Pfund pro Tag begrenzt. Käufe mit Kreditkarten werden gänzlich beschnitten. Diesen Einschnitt unternahm bereits HSBC im letzten Monat.
Bislang konzentrierten sich die Banken auf einzelne Unternehmen, die ausgeschlossen wurden. So sperrte Barclays den Zahlungsverkehr zu Binance bereits im Jahr 2021 nach einer FCA-Warnung. Anscheinend hat die Krise in der Krypto-Branche und die jüngsten Warnungen der FCA die Banken wachgerüttelt. Nach eigener Darstellung will man mit den Einschnitten die Kunden schützen.
Zwar sind die Limits für Bankkunden in Großbritannien für den Gesamtmarkt aktuell nicht entscheidend, aber eine dauerhafte Einschränkung dürfte die gesamte Industrie betreffen. Schließlich gelten die „Rampen“ über die Privatanleger Geld ein- oder auszahlen können als neuralgische Punkte.