Kampf gegen Geldwäsche
Einem Bericht von Nikkei Asia zufolge wollen die G7 zusammen mit 8 weiteren Nationen verstärkt Nutzer von Kryptowährungen überwachen. Die Maßnahme kommt nicht überraschend, da das US-Finanzministerium bereits die Marschroute festgelegt hat.
Laut Finanzminister Steven Mnuchin wünschen sich die USA eine starke Einbindung der G7 im Kampf gegen Geldwäsche im Bereich der Kryptowährungen. Dies kündigte Mnuchin während einer Pressekonferenz an.
Nun konkretisieren sich die Maßnahmen und so soll Japan damit beginnen ein System zu entwickeln Nutzer von Kryptowährungen zu erfassen und zu verfolgen. Obgleich die Details noch sehr schwammig sind, klingen die Maßnahmen sehr drastisch. Erst kürzlich wurde durch Reuters berichtetet, dass Japan an einem System für Kryptowährungen arbeitet, was SWIFT ähneln soll.
Absage an den Datenschutz
Sollten die Maßnahmen so umgesetzt werden, wie jetzt bekannt wurde, dann soll das Überwachungssystem durch eine private Firma betrieben werden. Der Aufbau soll sich zunächst in staatlicher Obhut befinden und nächstes Jahr beginnen.
Innerhalb von 3 Jahren möchte man mit der Arbeit fertig sein. Wie die Firma nach Übernahme mit den Millionen von Datensätzen umgehen wird, ist vollkommen unklar. Ebenfalls unbekannt ist der Name der Firma, die den Gralshüter spielen darf.
Eigentlich sind Maßnahmen gegen Geldwäsche eine hoheitliche Aufgabe. Grundsätzlich übertragen Staaten ähnliche Aufgaben auch auf private Firmen. Alltägliche Beispiele in der Bundesrepublik sind Sicherheitsdienste, die bestimmte Aufgaben für die Überwachung von Flughäfen übernehmen.
Allerdings sind diese Fälle lokal begrenzt. Bei der geplanten Maßnahme werden Millionen von Menschen über alle Landesgrenzen hinweg überwacht.
Privacy Coins keine Antwort
Grundsätzlich böten verschiedene Kryptowährungen einen effektiven Schutz vor der Verfolgung durch solche und andere Bemühungen. Es ist aber wahrscheinlich, dass bei der Erstellung einer großen Datenbank Interaktionen mit Börsen eine Rolle spielen werden.
Insofern müssen Nutzer damit rechnen in Zukunft erfasst zu werden, sobald sie auf größeren Exchanges handeln. Eine Alternative könnte Bisq sein. Die Nutzung involviert allerdings Tor und letztlich können auch hier Transaktionen unter bestimmten Umständen erfasst werden.
Gleiches gilt für Bitcoin-Mixer, denn ihre Nutzung macht nur dann Sinn, wenn man an anderer Stelle nicht nach seinen Daten gefragt wird. Dies wird aber bei den meisten Börsen in Zukunft der Fall sein.
Quelle: Nikkei Asia