Regulierung

Frankreich will Handel mit Kryptowährungen strenger regulieren


Nachtrag

Der französische Finanzminister Bruno Le Maire hat in einer Pressemitteilung den Umfang der Maßnahmen angekündigt und bestätigt.

Kompakt:

  • Frankreich will die Bedingungen für die Krypto-Industrie verschärfen.
  • Ein entsprechender Entwurf befindet sich in Vorbereitung.
  • Demnach würde für jede Transaktion KYC zur Pflicht.

Frankreich wünscht sich eine strengere Regulierung für den Handel mit Kryptowährungen. Dabei rückt der Handel von Kryptowährungen gegen Fiat in den Fokus der regulatorischen Bemühungen.

Bisher können Börsen und Broker auf eine Identifizierung ihrer Kunden verzichten, wenn die Beträge 1.000 Euro nicht überschreiten. Doch dies könnte bald vorbei sein, wie das Magazin „The Block“ berichtet. Demnach könnte für jede Art der Transaktion in Zukunft ein KYC-Verfahren anstehen und Kunden könnten keine Dienstleistung ohne Identifikation in Anspruch nehmen.

Auch die Verfahren selbst könnten strenger werden und die Art sowie der Umfang an Dokumenten auf neue Standards festgelegt werden. Ein Grund für den bevorstehenden Vorstoß ist der Kampf gegen Terror und die Überlegung, jedwede Finanzierung für terroristische Gruppen zu unterbinden. Durch eine strengere Regulierung erhofft man sich, Schlupflöcher zu schließen.

Druck könnte sich international erhöhen

Nicht nur in Frankreich strengt man Überlegungen an, wie man dem Phänomen der Kryptowährungen begegnet werden soll. Während die jüngsten Medienberichte sich um Kryptowährungen drehen, hat man abseits davon in allen großen Industrieländern verstärkt Stablecoins auf dem Schirm.

Dabei hat man Diem – ehemals Libra – im Blick und will sich darum bemühen, dass die staatliche Hoheit über die Steuerung von Währungen nicht auf Umwegen verloren geht. Bereits im Sommer 2019 hatte der nun scheidende US-Präsident Donald Trump deutlich gemacht, dass die USA die Vormachtstellung des US-Dollar gegen Bitcoin und Stablecoins gleichermaßen verteidigen werden.

Es ist davon auszugehen, dass unter der Ägide von Joe Biden kein Kurswechsel in dieser Hinsicht zu erwarten ist. Sofern sich die Berichte über das Vorhaben der französischen Politik bestätigen sollten, so würden diese also in das Gesamtbild passen. So übten bereits die Finanzminister der EU in diesem Jahr einen Schulterschluss und auch auf Ebene der G7 ist man sich längst darüber einig, dass schärfer reguliert werden muss.

Dabei spielt es für die Verbraucher und die Industrie am Ende keine Rolle, ob es sich um Protektionismus oder Terrorbekämpfung handelt. Es ist ein schmaler Grat zwischen sinnvoller Regulierung und rigoroser Einflussnahme, die einem noch jungen Markt massiven Schaden zufügen könnte.

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