Recht

Digital Currency Group: SEC und DOJ nehmen Ermittlungen auf


  • Das US-Justizministerium und die Securities and Exchange Commission ermitteln gegen die DCG.
  • Anlass sind die Kredite und Transaktionen, die zwischen DCG und Tochtergesellschaften geflossen sind.
  • Die Pleite von Genesis könnte die US-Börse Gemini und die niederländische Börse Bitvavo teuer zu stehen kommen.

Die SEC hat zusammen mit dem DOJ, Ermittlungen bezüglich der Digital Currency Group aufgenommen, wie Bloomberg berichtet. Dabei wurde bislang keine Anklage erhoben oder ein konkreter Verdacht geäußert.

Zwischen Muttergesellschaft DCG und ihren Tochterfirmen flossen in der Vergangenheit Gelder. Darunter auch von Genesis an die DCG. Pikant ist jedoch, dass Genesis pleite ist und der US-Börse Gemini 900 Millionen Dollar schuldet. Weitere 280 Millionen Euro sind mit Bitvavo offen. Kritische Stimmen werfen der DCG und ihrem CEO vor, dieses Konstrukt genutzt zu haben, um Gemini indirekt zu schädigen. Denn letztlich liehen die Börsen im Kundenauftrag Gelder an Genesis, wo eine Rendite erwirtschaftet werden sollte.

Von der DCG flossen jedoch über 1 Milliarde Dollar in Form von Schuldwechseln an die Tochter. Im Gegenzug trat Genesis eine Forderung in Höhe von 2,3 Milliarden US-Dollar an die DCG ab, die gegenüber dem gescheiterten Hedgefonds 3AC bestand. Laut Darstellung von DCG CEO Barry Silbert kommt man jedoch allen Rückzahlungsverpflichtungen regelmäßig nach. Das reicht aber offensichtlich nicht, um die Ansprüche der Börsen und ihrer Kunden auf einen Schlag zufriedenzustellen, weil der Schuldwechsel eine Laufzeit von 10 Jahren hat.

Der Crash ist noch nicht vorbei

Für Anleger heißt es jetzt besonders aufmerksam zu sein. Denn zur DCG gehört auch Grayscale, der größte Bitcoin-Investment-Trust der Welt. Ein Abverkauf der BTC-Reserven von Grayscale gilt zwar auch in einem Worst-Case-Szenario als unwahrscheinlich, aber möglicherweise resultierende Strafverfahren gegen die DCG und ihrer angeschlossenen Firmen dürften dem Markt nicht guttun.

Wer das Risiko weiterer Abverkäufe nicht scheut, sollte Krypto-Assets auf dem eigenen Wallet verwahren und Euro und Dollar vorzugsweise auf dem eigenen Bankkonto. Die Zuverlässigkeit von Börsen ist aktuell schwer zu bewerten, da Ausfallrisiken nicht oder zumindest nur eingeschränkt einsehbar sind.

In Bezug auf die DCG ist es leider egal, ob die Ermittler etwas finden oder nicht. Wenn sie ihren Kurs unbescholten weiterfahren darf, dann droht den betroffenen Börsen die Ausdehnung einer Krise. Sollte sich jedoch herausstellen, dass die Praxis der DCG nicht tragbar war, dann könnte ein noch viel stärkeres Beben durch den Markt gehen.

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