Die Kryptobörse Coinbase hat von der luxemburgischen Finanzaufsicht CSSF eine MiCA-Lizenz erhalten. Damit ist das US-Unternehmen eine der ersten großen Krypto-Plattformen, die ihre Dienstleistungen unter dem neuen, einheitlichen EU-Regulierungsrahmen in allen 27 Mitgliedsstaaten anbieten kann.
In den vergangenen Jahren hatte Coinbase bereits Lizenzen und Registrierungen in Deutschland, Frankreich, Irland, Italien, den Niederlanden und Spanien erworben. Mit der MiCA-Lizenz kann das Unternehmen nun 450 Millionen Einwohner in der EU mit einem umfassenden Angebot an Krypto-Dienstleistungen aus einer Hand bedienen.
Daniel Seifert, Vice President und Regional Managing Director EMEA bei Coinbase, kommentiert:
„Wir freuen uns, unser EU-Krypto-Hub nach Luxemburg zu bringen und unsere Kunden künftig über diese Lizenz zu bedienen. Europa bietet enormes Potenzial, um die weltweite Krypto-Adoption voranzutreiben. Unsere europäischen Kunden profitieren von einem regulierten, vertrauenswürdigen und sicheren Krypto-Service, der neue Chancen für Wachstum und Innovation unter klaren regulatorischen Bedingungen ermöglicht.“
Auch Tom Duff Gordon, Vice President of International Policy bei Coinbase, betont:
„Luxemburg ist ein führender und angesehener internationaler Finanzplatz und ein Vorreiter innerhalb der EU, wenn es um die Anerkennung des Potenzials der Blockchain-Technologie geht. Wir schätzen die Zusammenarbeit mit der CSSF sehr und freuen uns über die Erteilung der MiCA-Lizenz, mit der wir unser Geschäft in der EU weiter ausbauen können.“
Neben Europa expandiert Coinbase weiterhin weltweit: In den letzten sechs Monaten erhielt das Unternehmen Lizenzen von der argentinischen Börsenaufsicht CNV, eine Registrierung bei der indischen FIU sowie den Status als Virtual Asset Service Provider (VASP) bei der britischen Finanzaufsicht FCA.
Zunehmender Wettbewerb im europäischen Markt
Während Coinbase mit seiner MiCA-Lizenz in Luxemburg große Fortschritte macht, wächst der Wettbewerb stark – insbesondere in Deutschland. Die niederländische Börse Bitvavo arbeitet unter dem BaFin-überwachten Haftungsdach von Hyphe Markets GmbH und bietet deutschen Kunden Zugang zu über 300 Krypto-Assets unter strikter Regulierung. Kraken hingegen operiert in Deutschland durch DLT Securities GmbH und DLT Custody GmbH – ebenfalls BaFin-lizenziert – und nutzt das DLT-Haftungsdach, um sein Produktangebot rechtlich abzusichern.
Zuletzt ist auch OKX in den Markt gestartet und nutzt seine MiCA-Lizenz, um offiziell Krypto-Dienste in Deutschland anbieten zu können. Diese Entwicklungen zeigen: Das EU-MiCA-Regime schafft einen dynamischen und regulierten Wettbewerb, bei dem unterschiedliche Modelle nebeneinander existieren.
Für Verbraucher bedeutet das zwar mehr Sicherheit, dafür aber auch deutliche Einschränkungen. Denn die EU-Richtlinien bürden den Börsen strenge Vorgaben auf, die auch ihre Kunden betreffen. Dazu gehört etwa die Meldepflicht von Transaktionen und die Erfassung von privaten Wallet-Adressen der Kunden. Am Ende unterliegen also nicht nur die Unternehmen, sondern der gesamte Markt einer strengeren Überwachung.