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Bitcoin-Kurs erholt sich: Es strömt wieder Kapital in die ETFs

Das Grayscale Logo auf einem Smartphone
Bildquelle: © Rafael Henrique - stock.adobe.com

Gestern war der Nettozufluss der Bitcoin-ETFs erstmals seit dem 23. April wieder positiv. Insgesamt wurden 378 Millionen US-Dollar Kapital in den Markt gespült, was nach den Rekordverkäufen am Mittwoch, den Bitcoin-Kurs wenigstens kurzfristig oberhalb von 64.000 US-Dollar trug.

Ebenfalls bemerkenswert ist der Umstand, dass der Grayscale-ETF (GBTC) erstmals einen Zufluss zu verzeichnen hatte. Bislang galt GBTC als das Sorgenkind, denn die hohen Gebühren machten den Fund im direkten Vergleich eher unattraktiv für Investoren. Zudem ist das sogenannte Grayscale-Premium eine Belastung für den ETF. Denn wer vor der Umwandlung von GBTC in einen ETF investiert hatte, tat dies zeitweise mit einem Abschlag von minus 45 Prozent gegenüber dem tatsächlichen Bitcoin-Spot-Preis. Im Ergebnis also ein Anreiz mehr, die Anteile mit einem ordentlichen Gewinn abzustoßen.

Im Ergebnis erzielte GBTC einen Nettozufluss von 63 Millionen US-Dollar und schlug damit sogar den ETF von BlackRock (IBIT), der nur auf 12,7 Millionen US-Dollar kam.

Warum es bei den Anlegern ein Umdenken bezüglich GBTC gegeben hat, ist jetzt Gegenstand diverser Spekulationen. Fakt ist jedoch, dass GBTC aus genannten Gründen ein Wackelkandidat bleibt. Denn mit einer Managementgebühr von 1,5 Prozent, ist der ETF ein teures Vergnügen. Es wird daher in der kommenden Woche spannend zu beobachten sein, wie die Zahlen in der kommenden Woche aussehen. Bislang hat der Markt den schwächelnden ETF gut auffangen können, was auch daran liegen mag, dass viele Investoren GBTC nur verkauften, um in einen günstigeren ETF umschichten zu können. Sollte jedoch die Überraschung gelingen und sich dauerhaft Nettozuflüsse in GBTC etablieren, dann wäre das ein extrem starkes Signal.

Arbeitsmarktdaten und Fed nehmen positiven Einfluss

Neben der positiven Überraschung bei den ETFs haben jedoch die Daten vom US-Jobmarkt einen Anteil daran, dass ein Trendwechsel abgewendet werden konnte.

Im April wurden laut dem Nonfarm-Payrolls-Report lediglich 175.000 Arbeitsplätze in den USA geschaffen. Das lag deutlich unterhalb der Erwartungen vieler Analysten. Gleichzeitig signalisierte die Fed den Zins unangetastet zu lassen und das Tempo für die quantitative Straffung zu verlangsamen.

Diese Faktoren waren ursächlich für die Verbesserung der Nettozuflüsse der Bitcoin-ETFs. Diese Beobachtung wird durch die Erholung beim S&P 500 und dem Nasdaq 100 unterstützt. Hier zeigt sich in den Charts ein ähnliches Muster, bei dem auf einem schwachen Mittwoch ein starkes Ergebnis zum Wochenende hin folgt.

Somit ist davon auszugehen, dass die Daten der US-Wirtschaft weiterhin einen hohen Stellenwert einnehmen werden, wenn es um die Entwicklung der Bitcoin-ETFs geht. Marktintrinsische Faktoren, wie etwa das Halving, gibt es für Bitcoin nur sehr wenige. Einzig das Ordinals Protocol könnte den Gebührenmarkt erneut aufmischen, wobei der anfängliche Hype zunächst abgeklungen ist.


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Der Markt könnte in eine Range übergehen

Bitcoin wird in den kommenden Wochen sehr wahrscheinlich in einer Range verbleiben. Die Sommermonate sind statistisch betrachtet deutlich schwächer und erst im Juni steht das nächste FOMC-Meeting an, wobei gemäß CME Fed Watch Tool der Konsens mit 91,6 Prozent lautet, dass die Zinsen auch dann unangetastet bleiben werden.

Es ist also das Ausbleiben von Impulsen, welches für eine Beruhigung der Situation sorgen könnte. Kommende Woche wird sich zeigen müssen, ob der Kapitalstrom in die ETFs abebbt oder das hohe Level vom Freitag hält. Insofern können Anleger noch auf eine Überraschung bezüglich GBTC spekulieren, denn noch ist der Zufluss in den ETF ungeklärt.

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