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Bitcoin: ETF-Rekordverkäufe – Fed sendet heilsame Signale 

Bitcoin in den roten Zahlen
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Gestern floss so viel Geld aus den Bitcoin-ETFs ab, wie noch nie zuvor in ihrer jungen Geschichte. Insgesamt 563 Millionen US-Dollar wurden abverkauft und das hatte spürbare Folgen. 

Seit gestern brach der Kurs um 7,4 Prozent ein und notiert zum Zeitpunkt der Erstellung des Artikels bei 57.331 US-Dollar. Von seinem Allzeithoch aus betrachtet verlor Bitcoin insgesamt 23,3 Prozent, was auf eine marktübliche Korrektur hindeuten könnte. Diese bewegten sich in der Vergangenheit zwischen 25 und 45 Prozent, was diese Abverkäufe schwer berechenbar machte. 

Erstmals bestätigt sich, dass die ETFs nicht nur in der Lage sind, den Markt zu neuen Höhen zu tragen, sondern ihn abstürzen zu lassen.  

Dabei ist der Ausblick für den Markt nicht unbedingt trübe, denn gestern sendete die Fed positive Signale an die Märkte. Erneut tastet sie die Zinsen nicht an und will die Bestände an Staatsanleihen, Schuldverschreibungen und forderungsbesicherten Wertpapieren weiter abbauen. Zudem will man ab Juni das Tempo verlangsamen, mit der die Wertpapierbestände reduziert werden. Zinssenkungen will man jedoch erst wieder diskutieren, wenn man davon überzeugt ist, sich dem 2-Prozent-Ziel nähern zu können.  

Dementsprechend liegt die Wahrscheinlichkeit gemäß dem CME Fedwatch Tool bei mehr als 91 Prozent, dass die Fed die Zinsen beim nächsten FOMC-Meeting zwischen 525 und 550 Basispunkten. 


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Range oder Crash: Wenn die Bären das Ruder übernehmen

Sofern keine massiven Zukäufe bei den ETFs erfolgen, dürfte der Markt entweder in eine Range oder in eine Fortsetzung der Korrektur übergehen. 

Statistisch betrachtet ist das zweite Quartal des Jahres für Bitcoin deutlich schwächer. Als mögliche Kursziele lassen sich 52.000 und 44.000 US-Dollar identifizieren, sofern die Abverkäufe fortgesetzt werden. Dementsprechend wäre eine Range zwischen 52.000 und 63.000 US-Dollar denkbar. Dazu müssen aber auch die ETF-Daten ein stimmiges Bild abgeben. Daher dürfen dort keine heftigeren Abverkäufe mehr erfolgen, sondern ein ausgewogeneres Verhältnis zwischen Zu- und Verkäufen herrschen. 

Sollte jedoch verstärkt Kapital aus den ETFs abfließen, dann wird das Kursziel von 44.000 US-Dollar wahrscheinlicher. Warum diese Marke eine besondere Attraktivität besitzt, haben wir bereits in der Marktanalyse vom 16. April diskutiert.  

Auch wenn sich die Situation in Nahost zumindest in Bezug auf die Spannungen zwischen Israel und Iran gebessert hat, kann man aus Sicht der technischen Analyse an dem Kursziel von 44.000 US-Dollar festhalten. Sollte es tatsächlich erreicht werden, dann ergibt sich für Bitcoin ein „Friss-oder-stirb-Moment“. Wenn sich der Support entgegen den Erwartungen nämlich nicht als stark genug erweist, dann stünde ein regelrechter Crash zur Debatte.  

Ein bullishes Muster als Lichtblick

Aber es gibt auch ein Lichtblick, denn im täglichen Chart scheint sich ein Muster abzubilden, was mit dem ETF-Start in den USA und dem in Hongkong zusammenhängt. 

Im Januar erreichte Bitcoin nämlich zum Startschuss der US-ETFs ein Hoch von 49.513 US-Dollar, brach dann aber um etwas mehr als 21 Prozent ein. Der Startschuss für den ETF in Hongkong könnte einen fast identischen Verlauf produzieren. Das bedingt aber in jedem Fall, dass sowohl in den USA als auch in Asien ordentlich Zukäufe getätigt werden. 

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Man könnte diese Parallelen also als Wunschdenken bezeichnen. Allerdings fielen auch die Zukäufe bei den US-ETFs zu Beginn ebenfalls schwach aus. Weil der Markt in Hongkong deutlich kleiner ist als der in den USA, dürfte er eine Fortsetzung der Kursrallye vermutlich nicht allein stemmen können. Dafür bräuchte es an beiden Märkten stark anziehende Zukäufe. 

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