Die Bitcoin-ETFs haben die Verluste aus dem Vormonat vollständig ausgeglichen. Alleine in der letzten Woche verzeichneten sie einen kombinierten Nettozufluss von 948,3 Millionen US-Dollar. Damit stabilisierte sich auch der Kurs, der aktuell noch in der Mitte der Range verweilt. Diese findet ihr Hoch bei 71.000 US-Dollar, während das Tief bei rund 60.000 US-Dollar liegt.
Besonders erfreulich ist dabei die Entwicklung von GBTC, denn der ETF von Grayscale galt seit Marktstart als Sorgenkind. Nachdem Anfang Mai erstmals Kapital in GBTC geflossen war, setzte sich der Trend fort, obgleich GBTC auch Abflüsse in der letzten Woche zu verzeichnen hatte. Dennoch ist damit die Serie an Abverkäufen gebrochen. Die Tatsache, dass mehr Geld in Richtung ETFs strömt, sorgt aber nicht für einen steilen Anstieg.
Dieser Umstand deutet auf einen langsamen und konstanten Anstieg hin, der sich bis zum Jahresende hinziehen könnte. Dieser Umstand lenkt den Blick erfahrener Anleger auf ein anderes Marktsegment, dass traditionell von ausgedehnten Seitwärtsphase profitiert.
Memecoins: Riskant, aber spannend
Am besten liefen bislang die Memecoins, wobei sich die stärksten Rallyes bei Token abspielten, die auf Solana basieren. Viele Anleger konzentrieren sich darauf, unbekannte Memecoins zu kaufen und darauf zu hoffen, dass diesen Erfolg beschieden ist.
Dabei unterschätzen sie den Vorsprung und die Traktion, die Memecoins gewinnen können, welchen bereits der Durchbruch geglückt ist. Es ist, trotz der vielen Risiken in diesem Marktsegment, viel wahrscheinlicher, dass Coins wie Dogecoin, BONK, Dogwifhat oder PEPE noch weiter steigen. Das liegt u. a. daran, dass sie bereits auf vielen Börsen wie Coinbase notiert sind.
Wenn die Kurse anziehen und das Interesse insbesondere bei Privatanleger steigt, dann findet zusätzliches Kapital seinen Weg viel leichter in Richtung der „etablierten“ Memes.
Spannend bleiben in diesem Kontext auch die Layer-1-Coins, wie Solana. Hier sollten Anleger der Performance im Vergleich zu Bitcoin Aufmerksamkeit schenken, um den Markt besser zu navigieren. Das tägliche Chart SOL/BTC zeigt, dass Solana nicht nur über weite Strecken besser performt hat als Bitcoin, sondern, dass es noch Aufwärtspotenzial gibt.
Ethereum schwächelt deutlich
Ganz anders sieht die Situation hingegen für Ethereum aus, denn gegen BTC befindet sich Ether seit Januar 2023 in einem Abwärtstrend.
Ein Grund dafür ist die geringe Aussicht auf Erfolg bezüglich der Ethereum-Spot-ETFs. Gemeinhin wird damit gerechnet, dass die SEC am kommenden Donnerstag eine Absage erteilen wird. Weil die US-Börsenaufsicht in vielen, wenn nicht sogar in allen Altcoins nicht registrierte Wertpapiere sieht, werden Bitcoin-ETFs wahrscheinlich auf absehbare Zeit das einzige Krypto-Finanzvehikel am Markt bleiben.
In der Vergangenheit war Ethereum eine Art Benchmark für die Altcoins. Wenn Ether im Wert stieg, dann konnten im Nachgang auch alle anderen Altcoins anziehen. Dieses Muster könnte erstmals durchbrochen werden. Kurz gesagt, man wird abwarten müssen, wie sich die Situation entwickelt, wenn tatsächlich eine Absage kommt und die SEC weiter gegen verschiedene Player aus dem Ethereum-Ökosystem vorgeht. Eine erste Antwort wird der Markt in dieser Woche erhalten.
Sollte Ethereum gegenüber Bitcoin weiter im Kurs fallen, dann ergibt sich 0,035 BTC pro ETH eine Kaufgelegenheit für optimistische Gemüter. Denn hier sollten die Bären erstmals auf einen starken Support treffen, wenn die Bodenbildung nicht schon vorher gelingt. Gänzlich abschreiben sollte man Ethereum nämlich auch dann nicht, wenn die SEC ihren Kreuzzug fortführt. Denn bis heute kann keine andere Blockchain Ethereum in Sachen Smart Contracts das Wasser reichen.