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Bitcoin fällt auf 65.000 USD: US-Politiker stellen sich gegen Spot-ETFs

US Capitol bei gutem Wetter
Bildquelle: © kosoff - stock.adobe.com

  • Der Bitcoin-Kurs fiel heute kurzfristig bis auf 65.000 US-Dollar ab.
  • Im US-Senat regt sich Widerstand gegen Krypto-ETPs und damit auch gegen die Bitcoin-ETFs.
  • Man beabsichtigt den Zugang zu diesen Produkten einzudämmen, was sich langfristig negativ auswirken könnte.

Bitcoin-ETFs und Krypto-ETPs haben in den vergangenen Wochen großen Zulauf erhalten. Der Markt liebt Gewinner und so strömten Rekordsummen in die Bitcoin-ETFs. Doch dieser Zuwachs ist innerhalb der US-Politik nicht unbedingt beliebt.

Zwei US-Senatoren wandten sich an die SEC und forderten darin offen, den Zugang zu diesen Produkten massiven einzuschränken. So forderte man die SEC auf, keine weiteren Krypto-ETPs mehr zuzulassen und Brokern zu erschweren, diese Produkte zu empfehlen. Zwar ist das kein Dammbruch, aber es zeichnet sich ab, dass die US-Demokraten bereit sind, in den Markt einzugreifen. Gleichzeitig bekräftigte die Biden-Administration ihre Pläne für eine 30-prozentige Energiesteuer auf Bitcoin-Mining. Zuletzt war man mit dem Vorstoß im Kongress gescheitert, will die Besteuerung aber für den Haushalt 2025 umsetzen. Dadurch rechnet man mit 10 Milliarden US-Dollar Mehreinnahmen.

Insgesamt also kein gutes Signal für den Markt, der darauf angewiesen ist, dass Geld in die Bitcoin-ETFs strömt. Diese sind nämlich dazu angehalten Bitcoin am Spot-Markt aufzukaufen. Weil Bitcoin ein absolut knappes Gut ist, steigt der Kurs konstant zusammen mit der Nachfrage an.

Bislang gab es keine bedeutungsvolle Korrektur

Bitcoin hat seit Jahresbeginn keine größeren Korrekturen erlebt. Am 5. März brach der Kurs um etwas mehr als 14 Prozent ein, doch die Korrektur wurde am Folgetag direkt wieder aufgekauft. Der Grund dafür waren die Rekordzuflüsse in die Bitcoin-ETFs, welche sich danach fortsetzten. So verzeichnete man etwa am 12. März über 1 Milliarde Dollar Nettozufluss, wovon 849 Millionen US-Dollar alleine auf den ETF von BlackRock entfiel.

In den vergangenen Bullenmärkten sah das noch ganz anders aus. Hier waren Korrekturen zwischen 30 und 45 Prozent möglich. Diese machten den Markt besonders für Anleger, die mit Hebel agierten, kaum berechenbar. Das hat sich mit den Käufen durch die ETFs entscheidend geändert, denn deren Ab- und Zukäufe sind transparent und können ausgewertet werden. Sollten die ETFs also im Gesamtbild mehr Kapital anziehen, dann sind massive Kursausschläge in Richtung Süden zumindest unwahrscheinlich, wenn auch nicht unmöglich.

In der Gesamtbetrachtung sind auch die Derivatemärkte entscheident und wie hoch das Open Interest ist. Bei den letzten kleineren Korrekturen war jedes Mal zu beobachten, dass es auf ein ungesundes Niveau angestiegen war und durch Abverkäufe nur minimal bereinigt wurde. Heute stieg der aggregierte Wert auf etwa 20 Milliarden US-Dollar an und fiel mit der laufenden Korrektur auf 18 Milliarden Dollar ab.


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Langfristig bleibt Bitcoin bullisch

Weil der Kapitalzufluss wenigstens bislang ungebrochen ist und das Halving bald ansteht, bleibt Bitcoin weiter bullisch. Für Anleger dürfte es in den kommenden Wochen wichtig sein, die Marktbewegungen bei den ETFs weiter im Auge zu behalten. Erst wenn es zu Abflüssen kommen sollte, ändert sich das Szenario.

In diesem Sinne bleibt abzuwarten, ob institutionelle Anleger tatsächlich von einem längerfristigen Engagement überzeugt sind. Es werden dazu zwei Szenarien von Experten diskutiert. Die bullische These lautet, dass das Halving erst den Auftakt zum Bullenmarkt bildet, weil sich Bitcoin durch die sinkende Produktionsrate zusätzlich verknappt. Die Gegenthese dazu basiert auf der Annahme, dass große Player aktuell nur das Narrativ vom Halving bespielen. Demnach könnte das Ereignis also den Auftakt für Abverkäufe bilden und dem Sprichwort „Buy the rumor, sell the news“ entsprechen.

Weil die Mutter aller Kryptowährungen in der Vergangenheit nach einem Halving aber immer erst zum Jahresende aufgedreht hat, muss abgewartet werden, ob ein möglicher Abverkauf im April nicht einfach nur eine Korrekturphase innerhalb eines Aufwärtstrends bilden würde.

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