Kompakt:
- Polkadot feiert seit Ende 2020 große Erfolge am Markt.
- Zum Internet of Things kann man ebenfalls einen Beitrag leisten.
- Dies wirft die Frage auf, ob IOTA in diesem Sektor noch einen Konkurrenten bekommt.
IOTA ist der Deutschen liebstes Hobby. So oder so ähnlich könnte man das öffentliche Interesse an dem Projekt im internationalen Umfeld beschreiben. Zwar bezieht man sich mit einer solchen Aussage nur auf die Suchanfragen bei Google, aber diese haben durchaus eine gewisse Aussagekraft, wenn es darum geht zu ermessen, wie groß das Interesse überhaupt ist.
Ein vollkommen anderes Thema ist der Bekanntheitsgrad und die Relevanz in der Industrie und die Bereitschaft, entweder bestehende Lösungen in eigene Produkte zu integrieren oder welche zu entwickeln. IOTA sorgte in den vergangenen zwei Jahren immer wieder für Schlagzeilen. Angefangen bei Patenten, Pilotprojekte und Partnerschaften bis hin zu Fördermitteln, die man für die gemeinsame Arbeit erhielt.
Gleichzeitig ist die IOTA-Community darauf eingeschworen durchzuhalten und das muss sie auch. Der Tangle wartet bis heute auf die Abschaffung des Coordinators, der als zentrale Schalt- und Schwachstelle gilt und damit immer noch als störender Faktor.
Polkadot verbindet Welten
Während man bei IOTA damit beschäftigt ist, sich von störenden technischen Überbleibseln zu verabschieden und eine personelle Umstrukturierung in der IOTA Foundation hinter sich hat, kommt Polkadot und spricht relevante Themen an und will zeitnah Lösungen liefern.
Kehrt man zu dem Beispiel der Suchanfragen zurück, dann bekommt man den Eindruck, dass die Deutschen hier die Entwicklungen verschlafen haben. Zwar nahm das Interesse jüngst zu, weil der DOT-Kurs durch die Decke ging, aber das Polkadot so erfolgreich ist, ist kein Zufall und angesichts dessen, was man hat und was man noch plant, wohl auch keine Eintagsfliege.
Die Technologie von Polkadot ist von der Vision des Web 3.0 geprägt. Damit ist IoT zwar nur ein mögliches Thema, aber eben auch das wichtigste für IOTA seit seiner Gründung. Trotzdem schlägt Polkadot im Augenblick die höheren Wellen.
Der Schlüssel zu diesem Erfolg ist die Tatsache, dass Polkadot nicht ausschließlich auf IoT beschränkt ist, sondern viel mehr die Interoperabilität verschiedener Blockchains in den Vordergrund rückt. Polkadot baut Brücken zu jedem denkbaren Anwendungsfall. Das macht es auch für IoT attraktiv, denn mit der vollständig dezentralisierten Relay-Chain lassen sich sowohl private als auch öffentliche Blockchains als sogenannte Parachains anbinden.
Mit Nodle IoT, MXC und Robonomics hat Polkadot drei sehr vielversprechende Projekte im Gepäck, die sich auf IoT fokussieren. Damit liefert man eine leistungsfähige Blockchain, die hervorragend skalieren kann und schafft es zusätzlich zukunftsweisende Anwendungsfälle zu bedienen.
Wo bleibt IOTA?
Damit ist IOTA aber noch lange nicht abgehängt, denn in dem, was das Protokoll leisten kann, kann es auch punkten. Stattdessen offeriert Polkadot eine Möglichkeit, verschiedene Protokolle zu verknüpfen, die einen Schwerpunkt im Bereich IoT bilden. Darunter auch Nodle, welches ebenfalls auf Polkadot setzen will, um interoperabel zu sein und damit gleichzeitig andere DLT- und Blockchain-Projekte im Blick hat.
Von dieser Flexibilität verspricht man sich zukünftig Nodle auch für IOTA oder Helium verfügbar machen zu können. Die Kapazitäten von Polkadot haben also eine inkludierende Wirkung und treten nicht zwingend mit anderen Protokollen in Konkurrenz.
Diesen Wechsel hat man auch bei IOTA verstanden und beschäftigt sich ebenfalls mit dem Thema Interoperabilität und das auch nicht erst seit gestern. Ende letzten Jahres wurde man Unternehmenspartner des CD-Labors für Blockchaintechnologien und für das Internet der Dinge an der TU Wien, welches u. a. die Interoperabilität verschiedener Blockchains erforscht.
Am Ende könnte es also gar nicht darum gehen, welche Technologie für einen bestimmten Anwendungsfall die bessere ist, sondern es zu erleichtern, das eigene Protokoll mit anderen zu verknüpfen.