Börsen

Crypto.com expandiert – Binance zieht BaFin-Antrag zurück


  • Der Markt konsolidiert sich weiter und Krypto-Börsen müssen umstrukturieren.
  • Crypto.com kann in den Niederlanden Fuß fassen.
  • Gleichzeitig zieht Binance seinen Antrag bei der BaFin zurück.

Der Markt konsolidiert sich zunehmend. Nach einer initialen Welle an Insolvenzen und Schließungen verschiebt sich jetzt der Zugang zu den einzelnen Märkten. In Deutschland war Nuri davon betroffen und musste im Oktober 2022 abgewickelt werden. Auch in den Niederlanden zeichnet sich ein Wandel ab, denn LiteBit strich freiwillig die Segel, was Bitvavo eine Übernahme der Kundschaft ermöglichte und seine Stellung in Europa insgesamt dominanter macht.

Auch Crypto.com ist an den Niederlanden interessiert und gab gestern den Erwerb einer Lizenz bekannt, nachdem man sich erfolgreich bei der DNB registriert hat. Damit unterstreicht die Börse ihr Engagement in Europa, denn man verfügt ebenfalls in Spanien, Frankreich, Italien, Großbritannien, Griechenland und Zypern über eine Genehmigung.

Während Crypto.com also Fahrtwind hat, wird es für andere Unternehmen schwieriger in Europa Fuß zu fassen. Darunter auch für den Marktführer.

Binance zieht Antrag bei der BaFin zurück

Bereits im Juni zeichnete sich ab, dass Binance in Deutschland keine Erlaubnis durch die BaFin erhalten würde. Jetzt zog das Unternehmen seinen Antrag kurzerhand zurück und kam damit wahrscheinlich einer Ablehnung zuvor.

Dabei ist dieser Schritt keinesfalls das endgültige Aus, denn ab Mitte 2024 verändert sich die regulatorische Landschaft innerhalb der EU durch die schrittweise Einführung von MiCA. Binance wird, genau wie viele seiner Wettbewerber, die Einführung von MiCA zum Anlass nehmen, um sich direkt auf dem gesamten europäischen Markt zu qualifizieren.

Ob dieser Plan am Ende von Erfolg gekrönt sein wird, gilt als fraglich. In den USA sieht man sich einer Reihe von Klagen ausgesetzt. Jüngst wehrte sich Binance gegen die CFTC und verlangte die Einstellung des Verfahrens. Die Begründung, dass der US-Behörde die Zuständigkeit fehlt, klingt dabei aber nicht sonderlich überzeugend. Auch BitMEX und Bitfinex mussten in der Vergangenheit lernen, dass US-Behörden immer dann zuständig werden, wenn man US-Verbraucher bedient. Dieses schlechte Stellung könnte am Ende dafür sorgen, dass man in Europa auch mit MiCA keine Genehmigungen erhält.

In Frankreich laufen bereits Ermittlungen wegen Geldwäsche und in den Niederlanden und Belgien untersagte man Binance das Geschäft. Damit bleibt die Situation für die Börse also weiterhin angespannt.

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